Heilbronn: Neues Bündnis will Neonazis blockieren

Erstveröffentlicht: 
01.04.2011

Heilbronn - Die geplante Neonazi-Demo in Heilbronn am 1. Mai sorgt weiter für massiven Protest. Nachdem sich im Heilbronner Bündnis gegen Rechtsextremismus unter Federführung des DGB mittlerweile 72 Gruppen von der Kirche über Parteien bis zu ausländischen Vereinen beteiligen, hat sich unter der Regie antifaschistischer Gruppen ein weiteres Bündnis gebildet.

 

"Heilbronn stellt sich quer" nennen die Organisatoren ihren Zusammenschluss, der unter anderem von Liedermacher Konstantin Wecker, der VizeVorsitzenden der Linken, Sarah Wagenknecht, Jusos, Verdi-, Links- und Grüne Jugend unterstützt wird. Insgesamt wird auf 130 Organisationen und Einzelpersonen verwiesen.

 

Keine Eskalation

Die Unterstützer wollen sich am 1. Mai "nicht auf eine symbolische Geste beschränken", sondern die Neonazis in den Straßen entschlossen blockieren. "Wir können dieses Spiel beenden, bevor es angefangen hat", stellen die Organisatoren in einer Pressemitteilung fest. Sitzend, liegend, stehend, tanzend wollen sie die Blockade organisieren − und versprechen, dass "von uns an dem Tag keinerlei Eskalation ausgehen wird".

 

Strafbar

DGB-Regionssekretärin Silke Ortwein kennt die Pläne. Das Heilbronner Bündnis gegen Rechts rufe "ganz bewusst nicht zu einer Blockade auf", sagt sie. Man wolle nicht zu einer möglicherweise unrechtmäßigen Handlung ermuntern. Eine Blockade von Personengruppen sei ein Mittel der Gewalt, teilt Polizeisprecher Harald Schumacher mit. "Es ist strafbar."

Die Stadt Heilbronn hat die Demo der Neonazis zwar verboten. Die Initiatoren der Rechten haben aber bereits erklärt, dass sie dies vor Gericht anfechten und damit rechnen, dass das Verbot wie in den Jahren zuvor gekippt wird. cf

 

01.04.2011