Russische Menschenrechtlerin und Antifa-Analytikerin gestorben

Galina Kozhevnikova

Am gestrigen 5. März starb die Menschenrechtlerin antifaschistische Analytikerin Galina Kozhevnikova. Sie arbeitete für das Informations- und Analysezentrum "Sova" als Stellvertreterin und Partnerin des Direktors Alexandr Verkhovski. Sie starb nach Jahren schwerer Krankheit. Bis zuletzt arbeitete sie zuverlässig und beharrlich. Ihre Analyse im Zusammenhang mit den Pogromen in russischen Städten im Dezember letzten Jahres wurden auch international beachtet und lieferte den erschreckenden Hintergrund zur xenophoben und nationalistischen Hegemonie in der derzeitigen russischen Gesellschaft.

 

Kozhevnikova schrieb seit Jahren die monatlichen und jährlichen Berichte über Rassismus und Xenophobie in Russland. Sie betreute das Monitoring xenophober und rassistischer Gewalttaten in Russland. Außerdem war sie sehr gut über Nazi-Strukturen informiert. Seit Jahren dokumentierte sie Veranstaltungen von Nationalist_innen, (Neo-) Nationalsozialist_innen und Faschist_innen. Zuletzt veröffentlichte sie zusammen mit Verkhovski den  detaillierten Reader "Radikal'nyj russkij nacionalizm" (Radikaler Russischer Nationalismus, 2008) über nationalistische Organisationen, ihre Ideoligien und Persönlichkeiten.

 

Aufgrund ihrer Arbeit geriet sie mehrfach in den Fokus von Nationalist_innen und militanten Nazis. Sie ließ sich aber nie einschüchtern und arbeitete weiter. Sie war ein mutiger und leidenschaftlicher Mensch. Mit ihr starb eine_r der wichtigsten Expert_innen für Nationalismus und Xenophobie in Russland.

 

Wir werden Dich nicht vergessen!

 

aka berlin

 

Siehe Sova Veröffentlichung