Langenau. Mit Tatkraft gegen Intoleranz und für Demokratie. Langenauer Schüler zeigen sich und anderen, was der einzelne und die Gesellschaft tun können.
"Für die Freiheit eines jeden einzustehen, kann nicht nur Thema der
großen Politik sein, sondern wir ganz persönlich müssen jeden Tag daran
arbeiten." Das sagte Helga Heilbronner, Leiterin des
Robert-Bosch-Gymnasiums in Langenau, anlässlich der Eröffnung der
Ausstellung "Demokratie stärken - Rechtsextremismus bekämpfen".
Rassismus, Radikalismus und Intoleranz dürfe kein Raum gelassen werden,
betonte die Schulleiterin: "Wir müssen diesen Tendenzen mutig und
tatkräftig entgegentreten."
Bürgermeister Wolfgang Mangold stellte den Bezug der Ausstellung der
Friedrich-Ebert-Stiftung zu aktuellen Ereignissen her. "In Tunesien
gehen die Menschen für Demokratie auf die Straße und riskieren ihr
Leben." Diktatur, wie sie Rechtsextreme auch in Deutschland anstrebten,
sei nie eine Lösung. "Sie kommt nur einigen wenigen zugute - den Staats-
und Parteiführern." Aus diesem Grund rief Mangold dazu auf,
rechtsextremen Tendenzen wachsam zu begegnen: "Jeder einzelne ist
gefordert, Nein zu sagen zu Rassismus, Fremdenfeindlichkeit, Intoleranz,
Gewalt und nationalistischer Hetze."
Dass sich die Schülermitverantwortung am Robert-Bosch-Gymnasium ganz
besonders engagiert, bestätigte Christine Arbogast von der
Friedrich-Ebert-Stiftung. "Ich bin wahnsinnig beeindruckt, was die
Schüler hier auf die Beine gestellt haben", erklärte sie. Zur Eröffnung
der Ausstellung am Samstag spielten Schul- und Schülerbands, trat das
Theaterprojekt auf und war ein großes internationales Buffet vorbereitet
worden. Ferner werden zwei Wochen lang Lesungen und weitere
Veranstaltungen zum Thema "Toleranz" angeboten. Ein solches Programm sei
"nicht selbstverständlich", sagte Christine Arbogast. Seit etwa einem
Jahr verleihe die Ebert-Stiftung die Ausstellung "Demokratie stärken . .
." an Gemeinden, Schulen und Vereine: "So viel tolles Programm drum
herum habe ich selten erlebt".
Die Ausstellung ist noch bis 4. Februar im Foyer des Langenauer
Gymnasiums zu sehen. Es geht um Grundlagen und Formen von
Rechtsextremismus und um Möglichkeiten, sich für Demokratie und
Menschlichkeit einzusetzen. Öffentliche Führungen werden am Donnerstag,
27. Januar (19 Uhr), am Sonntag, 30. Januar (15 bis 18 Uhr), sowie am
Dienstag, 1. Februar (19 bis 21 Uhr), angeboten. Am kommenden Donnerstag
wird außerdem um 19 Uhr das schulübergreifende Theaterprojekt unter der
Leitung der Theaterpädagogen Marco Pejrolo und Davide di Palo in voller
Länge gezeigt. Von 20 Uhr an liest dann der Stuttgarter Autor Wolfgang
Schorlau im Pfleghofsaal aus seinem neuesten Krimi "Das
München-Komplott". Am Donnerstag und Freitag, 3. und 4. Februar, stellt
Manfred Theisen jeweils um 9.15 und um 11 Uhr sein Buch "Die Rotte" vor.
Die Lesungen im Pfleghofsaal werden vom Initiativkreis 8. Mai, der
Buchhandlung Mahr, der Stadtbücherei und der Volkshochschule
veranstaltet.