Vormittag: Prozess gegen einen Antifaschisten mit „Harry“ (bekannt aus der Sat1 Serie Toto & Harry) im Zeugenstand. Nachmittag: Nazis versuchen Flyer zu verteilen, werden dabei gestört und reagieren mit Gewalt.
Am heutigen Vormittag (24.01. 2011) fand vor dem Bochumer Amtsgericht der Prozessauftakt gegen einen Antifaschisten statt. Der Antifaschist ist wegen „Widerstand“ und „Beamtenbeleidigung“ angeklagt. Diese Delikte soll er am Rande eines NPD-Stands bzw. in der Bochumer Polizeiwache im Mai 2008 begangen haben.
Mehr Informationen zu dem Prozess gibt es hier:
http://www.derwesten.de/staedte/bochum/Bochumer-Antifa-wirft-Polizist-Harry-Gewalt-vor-id4203991.html
http://www.bo-alternativ.de/2011/01/24/foto-und-knarry-vor-gericht/#more-19096
http://www.bo-alternativ.de/2011/01/24/sperr-mich-ein/
http://ajb.blogsport.de/ (Allgemeine Infos zu diesem und anderen aktuellen Prozessen gegen AntifaschistInnen.)
Am Nachmittag gegen 15 Uhr versammelten sich dann noch ca. zehn Nazis am Hauptbahnhof.
Diese wollten, wie einige Antifas erfuhren, Werbung für den Aufmarsch am kommenden Wochenende in Wuppertal machen. (Infos zu den Gegenaktivitäten: http://actiondayswpt.blogsport.de/)
Allerdings hatte sich auch ca. 20 Personen aus dem antifaschistischen Spektrum im und um den Bahnhof eingefunden.
Von den Nazis trauten sich dann schließlich nur ca. fünf den Versuch zu, vor dem Bahnhofsgebäude Flugblätter zu verteilen, wurden allerdings binnen Sekunden von den blitzschnell auftauchenden AntifaschistInnen überrascht. Die Anwesenheit der Antifas veranlaßte die Nazis nun erst mal zur Flucht auf die gegenüberliegende Straßenseite. Da die Antifas ihnen allerdings folgten, setzte einer der Nazis in ziemlicher Panik einen kleinen Feuerlöscher mit Tränengas ein. Pech für ihn, dass er damit größtenteils sich selbst einnebelte und AntifaschistInnen nur teilweise traf. Auch der Versuch, das leere Gerät auf die Antifas zu werfen, kann als gescheitert betrachtet werden.
Getrennt von seinen Kameraden, die fluchtartig in die Innenstadt rannten, lief der übriggebliebene Nazi in ein nahegelegenes Modegeschäft. In diesem blieb er dann auch, bis ihn die Polizei abholte und wohl mit einigen Tatvorwürfen belegt auf die Wache brachte.
Die Suche nach den anderen Nazis verlief aus Sicht der AutorInnen des Beitrags leider erfolglos. Ob und wo diese noch auftauchten ist weiteren Berichten, die sicherlich folgen, zu entnehmen.
Bei dem Nazi mit dem Tränengas soll es sich um den Bochumer NPD-Kader Markus Schumacher gehandelt haben. Dieser trat übrigens so gar nicht bürgernah auf, sondern lief beinahe vollvermummt mit ACAB-Pulli durch die Gegend.
Auch Flugblätter für Wuppertal konnten nicht entdeckt werden, sondern nur langweilige NPD-Flyer, die von den flüchtenden Nazis in die Luft geworfen wurden. (Schön anzusehen war es, wie die Flyer von kopfschüttelnden Angestellten einer Bäckerei wieder vom Pflaster entfernt und entsorgt wurden.)
Insgesamt mal wieder kein Erfolg für Claus Cremers lustige Truppe aus geistig einfach gestrickten Flachpfeifen. Allerdings darf das Aggressionspotential der Bochumer Nazis nicht unterschätzt werden und bei körperlichen Auseinandersetzungen muss von einer Bewaffnung der Nazis ausgegangen werden.
(Mehr aktuelle Infos zur Bochumer Nazi-Szene gibt es hier: http://ajb.blogsport.de/2011/01/05/naziaktivitaeten-in-bochum-stand-januar-2011/)
Very Important Antifa - VIA