Italiens Fußballer streiken

Erstveröffentlicht: 
10.09.2010

Der italienische Fußball kommt nicht zur Ruhe: Nach Bestechungen, Stadiongewalt und dem Versagen des Nationalteams bei der WM in Südafrika, wollen die Fußballer der Serie A nun streiken. Die schwindenden Rechte der Spieler bei Transfers ist Hauptgrund für die Proteste.

 

Die italienischen Fußballer drohen mit Streik. Die Spielergewerkschaft AIC will den fünften Spieltag der Serie A am 25. und 26. September platzen lassen. Hintergrund ist der Streit um neue Regeln für Spielerverträge, die die Erstligisten nach dem Auslaufen des Rahmenvertrages am 30. Juni einseitig festlegen wollen. "Die Gewerkschaft hat in Übereinstimmung mit den Spielern der Serie A entschieden, in der fünften Runde nicht aufs Feld zu gehen aus Protest gegen die neuen Vertragsregeln", sagte der ehemalige Münchner Bundesliga-Profi Massimo Oddo, der beim AC Mailand unter Vertrag steht, am Freitag.

Die Gewerkschaft will erreichen, dass der Rahmenvertrag erneuert wird. Ihre neuen Regeln wollen die Klubs am kommenden Montag vorstellen. Sie wollen die Spieler deutlich stärker leistungsorientiert bezahlen. Bisher konnten lediglich 50 Prozent des Gehalts von den Leistungen abhängig sein. Mit den neuen Verträgen, die schon in diesem Sommer abgeschlossen wurden, kann dieser Prozentsatz deutlich reduziert werden.

Vereine haben zu viel Macht

 

Profis könnten sich zudem gegen einen Vereinswechsel nicht mehr wehren, wenn sie dadurch keine finanziellen Verluste erleiden und der neue Klub vom sportlichen Niveau ähnlich einzuschätzen ist. Sollte der Spieler den Transfer dennoch ablehnen, soll der Verein den Vertrag kündigen können. Der Fußballer hätte dann nur Recht auf eine Entschädigung von 50 Prozent seines Gehalts.

Außerdem können die Klubs auch Verhaltensregeln bezüglich des Lebensstils der Spieler einführen. Verstöße gegen die Verträge konnten bisher mit einer Strafe von maximal 30 Prozent des monatlichen Gehalts geahndet werden, in Zukunft könnte dieser Prozentsatz wesentlich höher sein. Der Präsident der Serie A, Maurizio Beretta, wies die Forderung der Gewerkschaften zurück: "Die Verträge müssen sich an die Zeiten anpassen."