"Filmclub Moderne Zeiten" zeigt: "Von Richtern und anderen Sympathisanten"
Freitag den 10.09.2010 um 20 Uhr, Volxküche, Hafenstrasse 116, 20359 Hamburg
Eintritt frei, Spenden erwünscht !
"Von Richtern und anderen Sympathisanten" Juristen im Hitlerreich - Hitlers Juristen im Nachkriegsdeutschland "Mein Gewissen hat es nicht belastet, wenn ich bei Vollstreckungen tätig war. Ich sag' Ihnen nur: es war mir unangenehm. Das war aber mehr eine Frage der Ästhetik als des Rechts." Dr. Herrmann Stolting, Staatsanwalt a.D. September 1943 - Das Sondergericht Oldenburg fällt das Urteil gegen einen Büroboten, der zwei Stück Seife und eine Dose Schuhcreme an sich genommen hat. Als Volksschädling wird er zum Tode verurteilt. Über 16000 Todesurteile fällen Sondergerichte und der Volksgerichtshof während der Nazi-Zeit. Und die Richter und Staatsanwälte, die damals Unrecht sprachen, waren nach '45 wieder in Amt und Würden. In einem Bundesland sorgte das "Huckepack-Verfahren" für die Verfilzung von Vergangenheit und Gegenwart: für jeden neu eingestellten, unbelasteten Richter wurde ein schwer belasteter eingestellt. Standesbewußtsein und Korpsgeist schützten die Kol- legen: Anzeigen wurden nicht beantwortet, Ermittlungen stillschweigend eingestellt. Peggy Parnass hat in ihrer Arbeit als Gerichtsreporterin diese Kontinuität immer wieder erlebt und beschrieben. Ihren Erlebnissen und ungeheuerlichen Begegnungen mit NS-Juristen folgt dieser Film.
Peggy Parnass kommt auch, um Fragen zu beantworten und zu diskutieren!