Solidemo in Erfurt für die geräumte Feldbesetzung in Wietze

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Am Freitag, den 13.08.10 zogen etwa 70 Personen lautstark durch die Erfurter Innenstadt. Die Demo sollte ein Ausdruck der Solidarität mit den Besetzer_Innen von Wietze und ein Zeichen gegen die Räumung der Feldbesetzung und den geplanten Bau des Geflügelschlachthofs in Wietze sein. In diesem geplanten und bereits genehmigten Betrieb sollen wöchentlich rund 2,6 Millionen (!) Hühner geschlachtet werden,  das sind 7 fühlende Lebewesen pro Sekunde.

 

Zur Zeit finden einige Kampagnen und Protestaktionen gegen den Bau dieses Schlachthofes statt. Um ausreichend "Masthähnchen" zur Schlachtung zur Verfügung zu haben, sollen außerdem 400 Massentierhaltungs-Betriebe errichtet werden. Vom Anger zog die Demo über den Fischmark zum Domplatz, durch die gut besuchte Innenstadt. Vom Domplatz zog die Demonstration dann wieder über die lange Brücke und Neuwerksstraße zurück an den Anger. Während der Demo kam es zu mehreren Pöbeleien von meist jugendlichen Passant_Innen und Gegenreaktionen vonseiten einiger Demoteilnehmer_Innen. Die Demo wurde von zwei Streifenpolizist_Innen begleitet, was wohl dem geschuldet war, dass die Demo erst 48h vorher angemeldet wurde und es in Erfurt noch einige andere Veranstaltungen gab. Auch hatten die "Ordnungsbehörden" in Erfurt scheinbar nicht mit 50 Menschen gerechnet.

Neben lautstarken bis aggressiven Solidaritätsbekundungen mit den Bestzer_Innen wurden auch Läden der Tierausbeutungsindustrie wie z.B. Metzgereien, Pelz- und Ledergeschäfte (Breuninger etc.), Jagdläden und Fastfoodbuden verbal und mit eindeutiger Gestik angegriffen. 

Nach Auflösung der Demo durch die Veranstalter_Innen gab es noch eine Aktion beim nahegelegen Burger King am Anger. Es ketteten sich zwei Personen an die Tor des Fastfoodrestaurants und verschlossen somit den Ein- bzw. Ausgang. Die zwei Streifenpolizist_Innen waren sichtlich Überfordert und mussten eine halbe Stunde auf die Verstärkung warten. Währenddessen wurden Demonstrationsteilnehmer_Innen von Passant_Innen und einigen Faschos zu erst angepöbelt und später auch angegriffen. Diese Angriffe konnten abgewehrt werden. Sichtlich genervt, schaffte es die Polizei Burger King nach fast einer Stunde wieder frei zu bekommen. Die beiden Aktivist_Innen die sich angekettet hatten konnten im Tumult der sich rangelnden Polizei, Demoteilnehmer_Innen und Faschos entkommen und wurden vermutlich nicht gefasst.

Nach der Demo wurden Personen die dem Teilnehmer_Innenspektrum zugeschrieben wurden von der Polizei im Innenstadtbereich aufgegriffen und kontrolliert.

Weitere Infos zum aktuellen stand der Dinge (Besetzung, Repression, Solidarität):
http://antiindustryfarm.blogsport.de/