Quelle:
Stuttgarter Zeitung
Erstveröffentlicht:
12.08.2010
Die Polizei in Baden-Württemberg reagiert auf die zunehmende Gewalt gegen Beamte: Bis Ende des Jahres erhalten 18 600 Polizisten im Land ausziehbare Einsatzstöcke. Die neue Waffe aus Stahl ersetze den bisherigen Schlagstock aus Hartgummi, teilte die Polizei in Umkirch bei Freiburg mit. Die Kosten belaufen sich nach Angaben des Innenministeriums auf zwei Millionen Euro. Für den Umgang mit den Teleskopstöcken werden die Beamten umfassend geschult, unter anderem im Zentrum der Polizei für Einsatztechnik in Umkirch.
„Der neue Einsatzstock ist ein zusätzliches Hilfsmittel, die Sicherheit unserer Beamten zu erhöhen", sagte der Freiburger Polizei-Einsatzleiter Alfred Oschwald. Die Polizisten stünden einer gestiegenen Gewaltbereitschaft gegenüber. Mit dem neuen Schlagstock, dessen Kauf vor elf Monaten beschlossen worden war, könnten sich Polizisten in Konfliktsituationen Respekt verschaffen und bei Gefahr zur Wehr setzen. Im vorigen Jahr wurden im Land den Angaben zufolge 501 Polizisten im Dienst verletzt. 2008 waren es 427 Beamte.
„Zur Eigensicherung bei gefährlichen Einsätzen braucht unsere Polizei die passende Ausstattung", sagte Innenminister Heribert Rech (CDU). Der neue „Teleskop-Einsatzstock" sei wirkungsvoller, da er leicht am Gürtel getragen werden könne, während sein sperriger Vorgänger unhandlich war und von den Beamten daher oft im Auto zurückgelassen wurde.
Baden-Württemberg folgt damit einem bundesweiten Trend. Derartige Stöcke verwendet die Polizei bereits in acht anderen Bundesländern, unter anderem in Rheinland-Pfalz und Hessen. Eingesetzt werden sie auch von der deutschen Bundespolizei sowie in den beiden Nachbarländern Schweiz und Frankreich. dpa