Im Rahmen der Vortragsreihe "Die Qual der Wahl" findet am 21. 09 die Veranstaltung "In und/oder gegen den Staat? - Materialistische Staatskritik" statt. Der Veranstaltungsort ist das Substanz Osnabrück, Frankenstraße 25a. Es geht los um 19 Uhr, der Veranstaltungsort ist rauchfrei und barrierearm. Es folgt der Ankündigungstext:
Innerhalb
der (außerparlamentarischen) Linken ist der Staat (besser: die Staaten)
einer der beliebtesten Zankäpfel. Die einen erkennen Staatlichkeit als
bloße Form kapitalistischer Verhältnisse, die deren Insassen als
Ordnungmacht zum Fetisch wird, die anderen betrachten staatliche
Institutionen als ein Spielfeld gesellschaftlicher Konflikte, das nicht
vernachlässigt werden dürfe. Beide Ansätze, die gemeinhin als Gegensatz
von (Staats-)Formkritik und Hegemonietheorie bezeichnet werden, sind
Theorien der Praxis. Empfehlen Formkritiker*innen für gewöhnlich, sich
aus der Politik im Staat des Kapitals herauszuhalten, weil z.B. Wahlen
nichts verändern, so räumen Hegemonietheoretiker*innen zwar ein, dass Emanzipation kein Staatsakt ist, aber Nichtwählen eben auch nichts verändert.
In Vortrag und Diskussion sollen beide Perspektiven erkenntnisfördernd aufeinander prallen, Einsteiger*innen sind willkommen.
Dr. Alexander Neupert-Doppler studierte Politik, Geschichte und
Philosophie in Osnabrück, wo er 2013 mit seinem Buch
"Staatsfetischismus" promoviert wurde, 2015 erschien der Nachfolgeband
"Utopie". 2017 erscheint die Übersetzung einer Vorlesungsreihe von
Herbert Marcuse ("Kapitalismus und Opposition"), 2018 der Sammelband
"Konkrete Utopien 2018". Neupert-Doppler arbeitet seit 2016 als
Bildungsreferent und Geschäftsführer für die Sozialistische Jugend
Hannover (Die Falken).