Berlin - Die schweren Ausschreitungen während des G20-Gipfels stecken vielen Beamten noch immer in den Beinen und im Kopf. Sie setzten für die Aufrechterhaltung der Sicherheit ihr Leben aufs Spiel und das für einen lausigen Zuschlag, wie die B.Z. berichtet.
Erschöpft, hungrig und teilweise weinend saßen unzählige Beamte aus Berlin und anderen Bundesländern am Hamburger Straßenrand und das für einen Zuschlag, der im Verhältnis zu den Krawallen, einem Witz gleicht.
Gerade einmal 3,18 Euro erhielten die rund 971 Berliner Polizisten, von denen 133 verletzt im Krankenhaus landeten, pro Stunde, wie es aus einer Antwort des Senats auf eine Anfrage des FDP-Abgeordneten Marcel Luthe hervorgeht.
Derzeit erhalten Beamte, die am Sonnabend in der Zeit von 13 bis 20 Uhr tätig sind, 77 Cent extra. Von 20 bis 6 Uhr sind es 1,28 Euro mehr im Nachtdienst und bei Sonn- und Feiertagsarbeit werden erst 3,18 Euro an Zuschlägen fällig.
"Dafür, dass ich meinen Kopf hinhalte ist das definitiv zu wenig", wie ein Polizist, der beim G20-Gipfel im Einsatz war, gegenüber der B.Z. sagte. Und in Anbetracht dessen, dass die Einsatzkräfte mit allerhand an Gegenständen und sogar Pyrotechnik und Molotowcocktails beworfen wurden, absolut nachvollziehbar.
"Mindestens 133 Berliner Polizisten wurden bei den Ausschreitungen in Hamburg verletzt. Und diese gefährlichen Einsätze entlohnt der Senat mit bis zu 3,18 Euro Aufschlag pro Stunde – das zeigt, wie viel Dank wir den engagierten Beamten noch schulden", sagt Innenexperte Luthe. "In der freien Wirtschaft wären solche Zuschläge undenkbar", sagt der G20-Beamte.
Seit Jahren fordert die Gewerkschaft der Polizei (GdP) einen Zuschlag für den Nachtdienst in Höhe von fünf Euro.