Am Samstag den 19.Juni fand in Tübingen eine Demonstration gegen eine "geknastete Gesellschaft" statt. Der Anlass war ein gleichnamiger Aktionstag im deutschsprachigen Raum, ausgerufen von verschiedenen Gruppen aus Österreich, Deutschland und der Schweiz.
Ziel der Demonstration war es, nicht nur auf Gefängnisse als extreme
Form der Überwachung und des Strafens einzugehen, sondern auf dieses
Prinzip in der gesamten Gesellschaft. Demnach gab es nicht nur Beiträge
von Anne, die zur Cannabisproblematik und dem Gefängnisaufenthalt
Jürgen Hahnels in Rottenburg erzählte, von der Marxistischen Aktion
Tübingen zu baskischen Gefangenen, von der Antispe Tübingen zu den
Angeklagten österreichischen Tierrrechtler*innen und vom Bündnis gegen
Abschiebehaft, sondern auch vom Anarchistischen Netzwerk Tübingen zu
Überwachen und Strafen allgemein und von der Montagsdemo zur
Knastähnlichkeit der Behandlung von Harz4-Empfänger*innen.
Auf ihrer Route vom Holzmarkt durch die Altstadt zum Marktplatz kam die
Demo auch am Untersuchungsgefängnis in der Doblerstraße vorbei, wo den
Insassen Grüße übermittelt wurden. An der Demonstration nahmen ca. 40
Teilnehmer*innen teil.
Zur Demo hatte unter anderem das Anarchistische Netzwerk Tübingen aufgerufen (Aufruf siehe ant.blogsport.de).
Nach der Demonstration begaben sich 10 Teilnehmer*innen zum
Untersuchungsgefängnis um "gegen Knäste zu raven". Ca. 20 min lange
vegnügten sich Teilnehmer*innen und Insassen an lauter Musik mittels
Lautsprecherhandwagen. Die Aktion wurde entsprechend der Rufe hinter
der Knastmauern von den Insassen offensichtlich freudig aufgenommen.
Als dann der Ordnugnsamtstellvertreter mit zwei Polizisten den Leuten
einen Platzverweis erteilt, merkte er noch an, dass die Wärter*innen
jetzt aufgrund der lauten Musik "Probleme mit den Insassen" hätten.
Infos: ant.blogsport.de (weitere bilder zur demo folgen)