Heute beleben Beats und bunte Wagen die Leipziger Straßen: Die Global Space Odyssey demonstrierte für eine Clubkultur ohne Sexismus und Rassismus. Die besten Bilder in LVZ-Bildergalerie.
Leipzig. Die Kulturdemo „Global Space Odyssey“ ist am Samstag durch Leipzig getanzt. Nach Angaben der Polizei beteiligten sich zu Beginn mehr als 1700 Menschen an dem bunten Aufzug, der Veranstalter sprach von rund 2500 Teilnehmern. Die Demo startete mit etwa einstündiger Verspätung gegen 15 Uhr am Connewitzer Kreuz. Die Polizei rechnete mit etlichen Verkehrseinschränkungen, unter anderem auf dem Leipziger Ring.
Die Demo richtete sich in diesem Jahr gegen Sexismus und Rassismus in der Clubkultur. Die Szene habe sich verändert, hieß es im Aufruf zur „Global Space Odyssey“. Sie sei bunter geworden. Zugleich gebe es immer wieder Berichte über sexistische Übergriffe, Antänzer oder Eintrittsverbote für Menschen, die mutmaßlich aus dem Maghreb stammen. „Wir treten dafür ein, dass insbesondere im Clubraum ganz unterschiedliche Menschen entspannt miteinander feiern können“, erklärten die Veranstalter.
Gegen 19.40 Uhr wurde die Demonstration beendet. Die Leipziger Verkehrsbetriebe meldeten, dass die Bahnen 3, 4, 7, 10, 11, 12, 14 und 15 wieder ihren normalen Betrieb aufnehmen. Auf der rund zehn Kilometer langen Route vom Connewitzer Kreuz über die City bis zum S-Bahnhof-Plagwitz kam es zu kleineren Verkehrseinschränkungen.
Route im Überblick
Bunter Umzug: Global Space Odyssey 2017.
Die GSO-Tour im Überblick: Start an der Kochstraße → Karl-Liebknecht-Straße → Peterssteinweg → Wilhelm-Leuschner-Platz → Roßplatz → Augustusplatz → Georgiring → Willy-Brandt-Platz → Tröndlinring → Ranstädter Steinweg → Jahnallee → Bowmanstraße → Zschochersche Straße → Karl-Heine-Straße → Engertstraße → Naumburger Straße → Röckener Straße. Am Augustusplatz fand eine Zwischenkundgebung statt. Nach 22 Uhr geht die GSO-Party in den Clubs Elipamanoke, Distillery und 4 Rooms weiter.
Die GSO 2017 will „tanzend für eine Clubkultur frei von Sexismus und Rassismus“ demonstrieren, so die Organisatoren. Gerade die Clubs seien ein Raum, in dem unterschiedlichste Menschen mit den verschiedensten Lebensentwürfen miteinander respektvoll umgehen können. Herkunft, geschlechtliche Identität oder sexuelle Orientierung sollten dort keine Rolle spielen. Voraussetzung seien Toleranz, Respekt und Rücksicht auf die Freiheit der anderen, heißt es auf den GSO-Webseite.
Umfrage zu Freiheiten im Club
Mit der Aktion 2017 ist auch eine Umfrage verbunden, die das Projektteam an verschiedene Initiativen geschickt hat: Welche Freiheiten sind für Dich beim Feiern unabdingbar? Wie weit gehen die Freiheiten im Club für Dich? Was sollte im Club von allen respektiert werden? (alternativ: Was darf im Club keinesfalls passieren?) Die Antworten sollen auf dem diesjährigen Demo-Faltblatt veröffentlicht werden.