Psychiatrie und Forensik. Ein kritisches Wochenende in Bremen

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Themen in den einzelnen Beiträgen werden sein: – Bedeutung von Inhaftierung in der Forensik – Funktion von forensischer Psychiatrie in unserer Gesellschaft – Zusammenspiel von Justiz und forensischer Psychiatrie – Struktur der Arbeitsbedingung und ihre Hierarchien – Medikamente, Lockerungsstufen, Bestrafungen, gesellschaftliche Ächtung – Folgen bei Betroffenen und Angehörigen bei der Behandlung unter diesen Verhältnissen – Umgang mit Missständen und Möglichkeiten der Sensibilisierung der Öffentlichkeit – Entwicklung von Handlungsperspektiven, Vernetzung.

 

Programm

Fr. 17.30Uhr „Einführung in die Psychiatrie-Kritik“

Vortrag von einem Aktivisten aus Oldenburg
Inhalt: Würden wir eine Person verstecken, die zwangsbehandelt werden soll? Es heißt schnell, dass von außen nicht nachvollziehbares Verhalten 'krank(haft)’ sei und die Betroffenen 'professionelle Hilfe’ bräuchten. Aber wodurch legitimiert sich 'professionelle Hilfe’ eigentlich? Und was ist eigentlich 'krank’? Ziel dieses Vortrages ist es, einen Einblick in die Kritiken der 'alten’ und 'neuen’ psychiatriekritischen Bewegung zu geben. Abschließend wollen wir über Handlungsmöglichkeiten einer links-emanzipatorischen Bewegung zu diesem Thema diskutieren.

Fr. 20.00Uhr „Ensemble Zeitwende“ spielen das Theaterstück „Immerwahr“

von Sabine Friedrich
„Immerwahr“ ist ein Theaterstück gegen das Vergessen. Gegen das Vergessen der Schrecken der Weltkriege und das Vergessen weiblicher Biographien.
„Ensemble Zeitwende“ besteht aus Jessica Coels (Darstellerin), Jan Christoph (Musik, Soundeffekte, Sprecher), Gerd Wittenburg (Regie, Dramaturgie, Bühnenbild, Sprecher), Ilse Burfeind (Sprecherin) und Regina Rippe (Souffleuse).
Inhalt: Clara Immerwahr, erste promovierte Chemikerin vor dem 1. Weltkrieg. In ihrer Ehe mit Fritz Haber, Chemiker und stolzer Erfinder verschiedener Giftgase, Explosionsstoffe und Kunstdünger, geht Clara Immerwahr als überzeugte Pazifistin und Humanistin, an unüberbrückbaren Gegensätzen zugrunde. Darüber hinaus scheitert Clara an der Gesellschaft und dem herrschenden Frauenbild. Sie begeht Suizid als Fanal gegen die Massenvernichtungswaffe Giftgas. Die Journalistin Carla recherchiert für ein Buch das Leben der Clara Immerwahr. Sie deckt Ähnlichkeiten in den Lebensläufen von Clara, ihrer eigenen Mutter und ihrer selbst auf und gerät in eine schwere Krise.


Sa. 1.7.17   Fokus Forensik

11.00 Uhr ankommen/Begrüßung
11.30 Einführung: Was ist Forensik?
11.45 Rolf (aus der Schweiz für Perspektive von Betroffenen)
12.15 Psychiatrie-kritische-Gruppe Bremen zu der „Bremer Praxis“ von forensischer Psychiatrie und Gericht
12.45 Pause/ Essen
13.45 Fr. Möckli (Psychiaterin aus der Schweiz für die Perspektive von Angehörigen und Fachleuten)
14.15 offene Podiumsdiskussion

Die verschiedenen Inputs aus unterschiedlichen Perspektiven, als Betroffene, als Angehörige, als Aktivisten und als „Profis“ auf Forensik, beziehen sich aufeinander und sollen als Grundlage dienen, gemeinsam ins Gespräch zu kommen.
Themen in den einzelnen Beiträgen werden sein: – Bedeutung von Inhaftierung in der Forensik – Funktion von forensischer Psychiatrie in unserer Gesellschaft – Zusammenspiel von Justiz und forensischer Psychiatrie – Struktur der Arbeitsbedingung und ihre Hierarchien – Medikamente, Lockerungsstufen, Bestrafungen, gesellschaftliche Ächtung – Folgen bei Betroffenen und Angehörigen bei der Behandlung unter diesen Verhältnissen – Umgang mit Missständen und Möglichkeiten der Sensibilisierung der Öffentlichkeit – Entwicklung von Handlungsperspektiven, Vernetzung.

Trotz der „schwierigen“ Themen hoffen wir, im Rahmen der Veranstaltung einen Raum zu gestalten, der es allen Teilnehmenden möglich macht, „sein“ zu können. Wir bitten um Achtsamkeit. Während der Veranstaltung werden Menschen ansprechbar sein und es gibt die Möglichkeit sich zurück zuziehen. Barrierefrei.

Alle Veranstaltungen im Rahmen des Wochenendes sind kostenlos, über Spenden freuen wir uns.
VeranstalterInnen: Psychiatrie-kritische-Gruppe Bremen,
Kontakt: stattpsychiatrie@riseup.net