Opposition fordert Adoptionsrecht - Mehr gleichgeschlechtliche Partnerschaften in Sachsen

Erstveröffentlicht: 
25.05.2017

In Sachsen gibt es mehr eingetragene homosexuelle Lebenspartnerschaften. Ihre Zahl stieg im vergangenen Jahr auf 4038. Die Opposition fordert, gleichgeschlechtliche Partnerschaften in allen Bereichen der Ehe gleichzustellen.

 

Leipzig/Dresden. In Sachsen gibt es mehr homosexuelle Lebenspartnerschaften. Ihre Zahl stieg im vergangenen Jahr auf 4038, wie aus der Antwort auf eine Anfrage der Parlamentarischen Geschäftsführerin der Linken im Sächsischen Landtag, Sarah Buddeberg, hervorgeht. Das seien 489 eingetragene Lebenspartnerschaften mehr als 2015. Zur bevorstehenden Demonstration zum Christopher-Street-Day (CSD) am Samstag in Dresden betonten mehrere Politiker, dass es in Sachsen noch immer viele Berührungsängste und Vorurteile gebe.

 

Buddeberg zufolge lassen sich nicht nur in Städten, sondern auch in Landkreisen mehr gleichgeschlechtliche Paare ihre Beziehung vom Staat besiegeln. Diese Realität sollten die Bundes- und die Landesregierung endlich anerkennen. „Homosexuelle sollten genauso Kinder adoptieren können und nicht schlechter gestellt sein als verschiedengeschlechtliche Paare.“ 

 

32 Prozent der Sachsen gegen Homosexualität


Die gleichstellungspolitische Sprecherin der SPD-Fraktion im Landtag, Iris Raether-Lordieck erklärte am Donnerstag, dass unterschiedliche Lebensentwürfe auch in Sachsen längst zur Lebensrealität gehörten. „Auf der anderen Seite haben nichtheterosexuelle Menschen in vielen Lebensbereichen mit Vorurteilen zu kämpfen.“ Laut Sachsen-Monitor seien 32 Prozent der Einwohner der Auffassung, dass eine sexuelle Beziehung zwischen Menschen desselben Geschlechts unnatürlich sei.

 

Gleichstellungsministerin Petra Köpping (SPD) wird die CSD-Demo mit einem Grußwort eröffnen. „Der CSD ist viel mehr als ein buntes, schrilles Spektakel, bei dem sich Paradiesvögel präsentieren“, erklärte Köpping. Die Organisatoren wollten darauf aufmerksam machen, dass Homosexuelle noch immer angefeindet würden. Die Landesregierung habe einen Landesaktionsplan zur Akzeptanz der Vielfalt von Lebensentwürfen erarbeitet, der in diesem Jahr verabschiedet werden solle.