Randale in Wilhelmsburg - Autonome drohen: Nur Vorgeschmack auf G20-Gipfel

Eine eingeschlagene Scheibe der Filiale der Deutschen Bank an der Veringstraße. Daneben hängen Plakate für die 1.-Mai-Demonstration.
Erstveröffentlicht: 
09.05.2017

Den 1. Mai 2017 werden einige Ladenbesitzer in der Wilhelmsburger Veringstraße ganz sicher niemals vergessen. Parallel zu den Mai-Demos wütete ein Mob durch die Straße auf der Elbinsel. Eine Horde Vermummter zerschlug Scheiben und versprühte Tränengas. Sie hinterließen eine Schneise der Verwüstung. Lange galten die Hintergründe für die Angriffe als mysteriös. Jetzt haben sich Autonome dazu bekannt – und drohen mit weiteren Attacken.

 

In einem Bekennerschreiben heißt es: „Wir nehmen das allgemeine Schweigen angesichts der sich zuspitzenden Situation in der Türkei nicht weiter hin. Um unserer Wut über die grausamen Verhältnisse Ausdruck zu verleihen, sind wir mit einer Spontandemonstration durch Hamburg Wilhelmsburg gezogen und haben mehrere Orte angegriffen.¨

 

Die Auswahl der betroffenen Geschäfte erfolgte dabei nicht nach Zufall. Nach eigenen Angaben sollen die Läden observiert worden sein, die betroffenen Besitzer das türkische Regime unterstützen. „Die Auswahl der Orte folgte aus der Analyse heraus, dass die Mitverantwortlichen für den Faschismus in der Türkei und den Krieg in Kurdistan, auch hier aktiv bekämpft werden müssen”, heißt es weiter.

 

Die Aktion soll zudem nur ein kleiner Vorgeschmack auf den bevorstehenden G20-Gipfel im Juli sein. Die Verfasser des Schreibens drohen: „Wir haben an einem Ort zugeschlagen wo ihr es nicht erwartet habt. Genauso werden wir es beim G20 Gipfel machen, wenn neben Erdogan andere menschenverachtende Kriegstreibende nach Hamburg kommen. Wir werden immer da zuschlagen wo ihr uns nicht erwartet und diejenigen angreifen, die einem freien Leben im Weg stehen.”

 

So oder so: Hamburg erwartet einen heißen Krawall-Sommer.