Sachsen verdienen mehr – Frauen weiterhin benachteiligt

Erstveröffentlicht: 
06.04.2017

Im Freistaat steigen allmählich die Löhne. Ein durchschnittlicher Sachse mit Vollbeschäftigung konnte im vergangenen Jahr 38.522 Euro brutto mit nach Hause nehmen.

 

Der durchschnittliche Sachse hat im vergangenen Jahr mehr verdient als zuvor. Nach Angaben des Statistischen Landesamtes bekamen Vollzeitbeschäftigte 2016 einschließlich aller Sonderzahlungen im Freistaat im Schnitt 38.522 Euro brutto und somit 3,6 Prozent mehr als 2015. Der durchschnittliche Bruttomonatsverdienst lag ohne Sonderzahlungen bei 2.998 Euro. Gegenüber den Löhnen in anderen Bundesländern müssen Sachsen aber trotzdem weiter hinten anstehen: Der durchschnittliche Vollzeitbeschäftigt in der Bundesrepublik hat im vergangenen Jahr 3703 Euro brutto verdient.

 

Sächsische Frauen werden auf dem Lohnzettel trotz gleicher Leistung immer noch benachteiligt, ihr Jahresverdienst entsprach 2016 im Schnitt nur 92,2 Prozent des Gehaltes ihrer männlichen Kollegen. Gegenüber dem Vorjahr ist hinsichtlich dieser Ungleichheit keine Verbesserung zu erkennen.

 

Im Vergleich der unterschiedlichen Berufsgruppen und Branchen variiert der sächsische Durchschnittsverdienst stark. So erhielten Beschäftigte im Finanz- und Versicherungsgewerbe anno 2016 durchschnittlich 57.394 Euro im Jahr – gefolgt von Mitarbeitern der Energieversorgung (54.836 €), von Bildungseinrichtungen (53.821 €) und Wissenschaft und Forschung (52.757). Von solchen durchschnittlichen Jahresverdiensten waren Angestellte im Gasgewerbe (23.693 €) und Mitarbeiter in der Leder- und Schuhindustrie (24.511 €) oder in Textilfirmen (25.580 €) weit entfernt.

 

Auch regional sind Unterschiede zu erkennen – die aktuellsten Vergleichsdaten stammen hier allerdings aus dem Jahr 2015. Das persönliche Monatsnettoeinkommen eines Leipzigers lag damals bei 1169 Euro. Bei Arbeitnehmern in Dresden gingen monatlich 1204 Euro aufs Konto, bei Chemnitzern 1235 Euro. Immerhin lagen sogar die Leipziger dabei genau einen Euro über dem Monatsnetto im gesamten Freistaat. Zehn Jahre zuvor verdienten die Großstädter in Sachsen netto noch knapp 250 Euro weniger. Die Zahlen von 2005: Im Schnitt 924 Euro in Leipzig, 978 Euro in Dresden, 939 Euro in Chemnitz und 920 Euro im gesamten Freistaat.