Eine Gruppe Vermummter zieht nach den Demonstrationen am Montag mit Bengalos durch die Neustadt. Menschen werden verletzt, Fassaden beschädigt. Woher kamen die Täter - und wo sind sie jetzt?
Dresden. Der gewaltsame Auftritt einer Gruppe Vermummter im Nachgang der Demonstrationen von Montag beschäftigen jetzt das Operative Abwehrzentrum. Wie die Behörde am Mittwoch mitteilte, hätten sich „nach Beendigung der Versammlungslage im Kontext von Pegida [...] circa 20 bis 30 Personen auf dem Albertplatz“ vermummt und in die Neustadt begeben.
Laut OAZ-Bericht entzündeten die schwarz gekleideten Personen mit Erreichen der Louisenstraße bengalische Fackeln. Aus der Gruppe heraus sei es anschließend zu Übergriffen gekommen. Zwei Personen wurden am Kopf verletzt, eine Scheibe des Tanzlokals „Kiezclub“ nahm Schaden.
Beim Eintreffen der Polizei zerstreute sich die Gruppe im Bereich des Spielplatzes „Louisengrün“ auf der Louisenstraße. Anschließend sollen sich Personen in die Kamenzer Straße sowie zum Martin-Luther-Platz begeben haben. Da keiner der Randalierer geschnappt werden konnte, bittet das OAZ nun um Zeugenhinweise. Wer etwas gesehen hat, kann sich bei der Dresdner Polizei unter 0351 - 483 22 33 melden. Der Vorfall ereignete sich in der Zeit zwischen 21 Uhr und 21.15 Uhr.
Gegen die noch unbekannten Täter wird wegen Landfriedensbruchs ermittelt. Das für die Aufklärung extremistisch motivierter Straftaten zuständige OAZ hat sich eingeschaltet. Die Behörde vermutet die Täter im linksautonomen Spektrum. Der „Augenschein“ und „Beobachtungen vor Ort“ sprächen dafür, dass es sich um Linksextreme handele, erklärte OAZ-Sprecherin Kathleen Doetsch am Mittwochmorgen die Vermutung der Ermittler. Auch spreche ein konkreter Anhaltspunkt, der allerdings noch nicht an die Öffentlichkeit gehen dürfe, eher für linke Täter. „Abschließend können wir das aber noch nicht einordnen. Wir stehen am Anfang der Ermittlungen“, so Doetsch gegenüber sz-online.de. (fsc)