Die Schweizer Banken Credit Suisse und UBS sind weltweit die grössten Investoren in die Dakota Access Pipeline. Mehrere US-amerikanische und europäische Banken haben sich wegen des gravierenden Konflikts um den Bau der Pipeline beim Standing Rock Sioux Reservat aus dem Projekt zurückgezogen. Nicht so die Schweizer Banken, die mit fadenscheinigen Argumenten weitherhin an ihrem Engagement in das umsrittenen Projekt festhalten.
Die Standing Rock Sioux Indigenen in North Dakota USA kämpfen seit Jahren gegen den Bau der Dakota Access Pipeline, welche ihre Wasserversorgung bedroht, ihre heiligen Stätte zerstört und ihre Landrechte missachtet. Die Polizei geht mit brutaler Gewalt gegen den friedlichen Widerstand von Tausenden Indigenen und ihren UnterstützerInnen vor Ort vor. Mehrere UN-Berichte belegen gravierende Menschenrechtsverletzugen seitens der Polizei, der Strafverfolgungsbehörden und der Pipeline-Firma. Ermöglich wird das multimilliarden Projekt "Dakota Access Pipeline" durch ein weit verzweigtes Netz internationaler Investoren. Wie so oft, spielen Schweizer Banken dabei eine Schlüsselrolle.
Bisher war bekannt, dass Credit Suisse und UBS je einen Kredit von 340 Mio. US-Dollar an drei Firmen gewährt haben, die an der Dakota Access Pipeline beteiligt sind (Eenrgy Transfer Partners, Energy Transter Equity und Sunoco Logistics). Greenpeace Schweiz konnte nun aber nachweisen, dass die Schweizer Banken weitaus mehr in die umstrittenen Pipeline investiert haben, als zugegeben. UBS ist mit ca. 500 Millionen und Credit Suisse mit unvorstellbaren 1,4 Milliarden an den Betreibern der Dakota Access Pipeline beteiligt. Diese immense Summen machen aus den Schweizer Banken die weltweit grössten Investoren in das Milliarden-Pipeline-Projekt. Mehrer Schweizer NGO's haben das Gespräch mit den Banken gesucht, bisher aber nur fadenscheinige oder gar falsche Stellungnahmen erhalten. So behaupten die Banken, dass es vor Ort in North Dakota zu keinen Menschenrechtsverletzungen gekommen sei und die örtliche Bevölkerung bei der Planung der Pipeline ausreichend konsultiert worden ist. Mehrer Berichte des Ständigen UN-Forums für Indigene Angelegenheiten (UNPF II) beweisen aber das genaue Gegenteil. Die Standing Rock Sioux und weitere betroffene Sioux Reservate wurden nie konsultiert, ihnen wurden vielmehr jahrelang wichtige Informationen vorenthalten. Der Einbezug der örtlichen Indigenen ist aber gemäss US-Recht und internationalem Recht bei einem solchen Mega-Projekt zwingend nötig. Die UN hat zudem das gewaltätige Vorgehen der Polizei scharf kritisiert und gravierende Menschenrechtsverletzungen bei hunderten WiderstandskämpferInnen dokumentiert. Die UN hebt zudem hervor, dass das Land, auf dem die Pipeline gebaut werden soll, gemäss dem Fort-Laramie-Vertrag von 1851 den Sioux Indigenen gehört. Die USA haben in den vergangenen 166 Jahren den Vertrag aber immer wieder gebrochen und Sioux-Land unrechtmässig angeeignet.
Mehrer US-Banken und auch europäische Geldinstituten haben sich vor dem Hintergrund des Konflikts in North Dakota aus dem Projekt zurück gezogen. Wir forden, dass die Schweizer Banken als Hauptgeldgeber ebenfalls Verantwortung übernehmen und sich an ihre eigenen Menschenrechts- und Umweltstandards halten. Wir fordern, dass Credit Suisse und UBS die Gewalt und die Menchenrechtsverletzungen verurteilen und ihre Investitonen zurück ziehen. Die bisherigen Reaktionen von Credit Suisse und UBS zeigen aber, dass sie nur auf öffentlichen Druck hin bereit sind zu handeln. Deshalb, kommt alle zur Demo am Samstag 01.04.2017, bringt eure FreundInnen, mobilisiert. Transparente, Plakate und Aktionen willkommen.