Zum Kampftag! Das unerkannte Privileg, es sich aussuchen zu können

Wir können es uns viel zu oft nicht aussuchen.

 

Eine Freundin geht am 8. März nicht zur Frauen*-Kampftag-Demo. Sie kann nicht. Ihr schmerzender Körper und ihre traumatisierende Erfahrungen mit Cops erlauben es ihr nicht. Eine Freundin hat gestern einen Mann umgeschubst. Nicht weil sie wollte, sondern weil er auf sie zu kam und sie erfahrungsbedingt mit Wegschubsen reagiert hat. Eine Freundin arbeitet unglaublich viel. Weil ihrer Familie sonst der Aufenthalt entzogen würde. Eine Freundin hat sich gegen einen Kontrolleur gewehrt, der sie am Hals gegen eine Wand drückte. Panikreaktion. Angezeigt. Eine Freundin kann einem Mann der vieler Leute Freund ist nicht Hallo sagen. Weil er scheiße war, ihre Erfahrung aber wenig zählt. Eine Freundin geht wenig weg. Kein Geld. Eine andere geht oft allein früher nach Hause. Krankheit. Eine Freundin verlässt den Film Abend unter Freund_innen mit Herzrasen. Mal wieder sexualisierte Gewalt im Film. Gründe: Patriarchat, Armut, Rassismus, Krankheit. In diesen Momenten ging es nicht um eine Entscheidung, das darauf Folgende zu tun. Es ist keine Entscheidung. Wir können es uns viel zu oft nicht aussuchen. Wenn ihr das könnt, freut Euch und erkennt das Privileg.

 

Wie gerne hätten wir häufiger die Wahl.

 

Wir werden weiterhin dafür kämpfen!