Solidaritätsveranstaltung: Genozid und Widerstand - ezidische Frauen in Sinjar

Solidaritätsveranstaltung: Genozid und Widerstand - ezidische Frauen in Sinjar

In der Veranstaltung wird es um die Folgen des genozidalen Angriffs des IS auf die ezidische Bevölkerung in Sinjar (eine Region im kurdischen Teil Iraks) im Jahr 2014 gehen. Nachdem in einer gemeinsamen Aktion ezidische Selbstverteidigungseinheiten, YPG/YPJ und PKK einen Fluchtkorridor ins Sinjargebirge erkämpften, konnten viele Ezidinnen* nach Nordkurdistan (türkischer Teil Kurdistans) fliehen.

 

Im Mittelpunkt des Abends wird die Situation ezidischer Frauen in Sinjar stehen, da diese im besonderen Maße Ziel der Gewalt des IS waren. Dabei soll es nicht nur um die Verbrechen an den Ezidinnen* gehen, sondern auch um deren Selbstorganisation und Gegenwehr. Zu Gast ist Dr. Leyla Ferman von der "Platform for Struggle for Women Held in Captivity". Sie organisierte als Vertreterin der Ezidinnen* in Nordkurdistan die Betreuung Geflüchteter und den Aufbau ezidischer Vereine. Sie wird uns von den Geflüchtetenlagern in kurdischer Selbsterwaltung und auch von den staatlichen (türkischen) AFAD-Camps sowie über ihre Arbeit mit aus IS-Gefangenschaft befreiten Frauen berichten.

 

Es berichten außerdem zwei ezidische Aktivistinnen aus Sinjar von der aktuellen Situation vor Ort und dem Widerstand. Wir möchten im Rahmen der Podiumsdiskussion auch über die rechtliche und soziale Situation von geflüchteten ezidischen Frauen* in Deutschland informieren und haben Anwältinnen* angefragt, die Auskunft über die Asylverfahren sowie die Rolle des Genozids an der ezidischen Bevölkerung darin geben werden.

 

Der Erlös des Abends wird an eine Fraueneinrichtung in Sinjar gespendet.

 

17.03.2017, Mehringhof Versammlungsraum (Berlin), 18:00