Deutsche Nazis kündigen per Video an, diesen Februar an einem der größten internationalen Nazi-Aufmärschen Europas teilzunhemen. Im Video ist unter anderen das dortmunder Stadtratsmitglied Michael Brück (Die Rechte) zu sehen, der angibt, den Lukovmarsch am 18.02. in Sofia / Bulgarien dieses Jahr abermals zu unterstützen. Rund um den Lukovmarsch halten dort jährlich radikale Nationalisten aus über 10 europäischen Ländern geschlossene Konferenzen ab.
Das Video wurde 04.02.2017 auf der Lukovmarsch-Facebook-Page hochgeladen. Hier die Übersetzung zum Facebook-Post aus dem Bulgarischen (siehe den Screenshot unten):
>>Die letzte Jahren ist es zur Tradition geworden, dass deutsche Nationalisten am Lukowmarsch teilnehmen. Auch dieses Jahr kommt eine große Gruppe nach Sofia, um uns zu unterstützen und des Generals und seines Vermächtnisses zu gedenken. Zusammen mit ihnen und weiteren Nationalisten aus mehr als 10 anderen europäischen Ländern marschieren wir durch die Straßen von Sofia unter dem Motto "SCHÜTZEN WIR EUROPA!"<<
Es wurde uns von öffentlichen Reaktionen “gemäßigter Rechtsradikaler” aus Bulgarien auf dieses Video hin berichtet. Der Lukovmarsch ist nichts anderes als ein Aufmarsch der europäischen Nazi-Szene in Sofia. Diesen Eindruck wollten die Organisatoren des Lukovmarsches allerdings stets nach außen vermeiden. Nach diesem Video sei das nicht mehr aufrecht zu erhalten. Schließlich sind allgemein als Nazis bekannte Deutsche in ihm zu sehen; einer steht vor einem Graffiti mit dem Schriftzug “Nazi-Kiez”.
Diesem Video ging voran, dass zwei Wochen zuvor die Antifa Bulgaria mit einer Informationsveranstaltung durch Deutschland tourte, um über die Verbindungen der deutschen Neo-Nazi-Szene zur Bulgarischen Rechtsradikalen und den seit 2003 jährlich stattfindenden Lukovmarsch aufzuklären.
Während dieser Tour versuchten in Dortmund deutsche Neo-Nazis die Veranstaltung zu stören. Sie trugen die in Bulgarien verbotene Fahne der “Bulgarischen Nationalunion” öffentlich zur Schau.
Dank der Solidarität der Veranstalter, der Nachbarschaft rund um den Veranstaltungsort, sowie der vielen Couragierten, die eigens angereist kamen, um die Veranstaltung vor Angriffen der Nazis zu schützen, konnte die Informationsveranstaltung in Dortmund im anarchistischen Buch- und Kulturzentrum “Black Pidgeon” ungestört stattfinden.
In Karlsruhe wurden einige Tage nach der Informationsveranstaltung die Fensterscheiben des Veranstaltungsortes "P8" von Unbekannten mit Steinen eingeworfen.