Die Demo gegen den Akademikerball am Freitag verlief ruhig. Dann krachte es: Identitären-Chef Sellner schoss gegen 22.30 Uhr in der U2-Station Schottentor mit einer Pfefferspraypistole. Was passiert jetzt?
Zwei Schüsse feuerte Martin Sellner, Chef der rechtsextremen
Identitären, in der U2-Station ab. Er habe aus Notwehr gehandelt, sagt
Sellner in einem Video. Vier Vermummte seien auf ihn losgegangen, hätten
ihn mit Tritten attackiert. Daraufhin habe er "gezielt auf den
Angreifer geschossen". Viele fragen sich: Was passiert nun mit dem
Schützen? "Ich bin gespannt, ob die Staatsanwaltschaft auch einen
rechtsextremen Terrorverdächtigen in U-Haft nimmt", twitterte etwa der
Grüne Peter Pilz.
U-Haft gibt es wegen Körperverletzung meist –
auch in diesem Fall – nicht. "Es gab eine Einvernahme auf der
Polizeiinspektion und zwei Anzeigen wegen Körperverletzung", so
Polizeisprecher Thomas Keiblinger. Ein Waffenverbot wurde gegen Sellner
verhängt, die zweite Anzeige läuft gegen Unbekannt. Klar ist: Dem
Identitären-Chef droht wegen Körperverletzung eine Höchststrafe von bis
zu einem Jahr Haft. Das entscheidet das Gericht.