Nach dem Fall Maria L.: 300 Menschen demonstrieren in Freiburg gegen AfD-Kundgebung mit 20 Teilnehmern

Erstveröffentlicht: 
04.12.2016

"Maria L. – ein weiteres Opfer der Willkommenskultur": Mit diesem Slogan hat der Freiburger Kreisverband der AfD zu einer Demo am Sonntag aufgerufen. Knapp 20 Personen folgten dem Aufruf, 300 kamen zur Gegendemonstration.

 

Eine "spontane Kundgebung gegen die Merkelsche Politik" sollte es werden. Tatsächlich folgten dem Aufruf 15 bis 20 Menschen, die sich gegen 16 Uhr am Georgsbrunnen vor dem Eiscafé Lazzarin auf dem Münsterplatz trafen. Darunter befanden sich Volker Kempf aus Breisach, der im Freiburger Wahlkreis für den Bundestag kandidiert, sowie Reimond Hoffmann aus der March, der stellvertretender Bundesvorsitzender der Jungen Alternative ist und im Wahlkreis Rottweil antritt. Die Gruppe wurde von einer deutlich größeren Anzahl an Polizisten geschützt.

Gegen die AfD-Aktion protestierten rund 300 zumeist junge Menschen. Mit dabei waren Vertreter verschiedener Parteien wie Julien Bender, Vorsitzender der SPD, und Hartmut Hanke, Vorsitzender der FDP. Sie skandierten "Freiburg braucht keine AfD" oder "Eure Kinder laufen bei uns mit". Der Versuch von AfD-Funktionär Hoffmann, eine Rede zu halten, ging im Lärm der Gegendemonstranten unter.

Zu einer Rangelei zwischen Polizei und Vertretern der Antifaschisten (Antifa) kam es, als die AfD-Sympathisanten Richtung Hauptbahnhof geleitet wurden. In der engen Eisenstraße drückte eine Handvoll Antifa-Aktivisten ein Transparent gegen die Beamten, bis einer dazwischen ging und offensichtlich Pfefferspray einsetzte.


Nachdem sich die AfD-Kundgebung aufgelöst hatte, zogen die Gegendemonstranten durch die Innenstadt. Dabei kam es zu Verzögerungen im Stadtbahnnetz.