Sie sollen Ausländer gejagt und Flüchtlingsheime angegriffen haben. Nun sitzen sechs Beschuldigte der Neonazi-Kameradschaft in U-Haft.
Die sechs festgenommenen mutmaßlichen Mitglieder der Neonazi-Gruppe „Freie Kameradschaft Dresden“ sind jetzt alle in Untersuchungshaft. Wie die Generalstaatsanwaltschaft in Dresden am Donnerstag mitteilte, wurde auch den letzten drei Verdächtigen der Haftbefehl verkündet und Untersuchungshaft angeordnet. Sie waren am Mittwoch festgenommen worden. Ihnen wird die Bildung einer kriminellen Vereinigung vorgeworfen.
Insgesamt stehen 15 Männer und zwei Frauen im Verdacht, der Kameradschaft anzugehören. Der Gruppe werden 14 Straftaten, darunter ein Sprengstoffanschlag, versuchte Brandstiftung, schwerer Landfriedensbruch, Körperverletzungen und Sachbeschädigungen zur Last gelegt. Ziele von Angriffen waren unter anderem Asylunterkünfte in Freital, Heidenau und Dresden.
Die Kameradschaft soll auch Verbindungen zur mutmaßlich rechtsterroristischen „Gruppe Freital“ unterhalten haben, die ebenfalls für Angriffe auf Flüchtlingsunterkünfte und politische Gegner verantwortlich gemacht wird und gegen die der Generalbundesanwalt Anklage erhoben hat.
Am Mittwoch hatte die Polizei 19 Wohnungen von Kameradschaftsmitgliedern in Dresden und Heidenau durchsucht und unter anderem Smartphones und Pyrotechnik sichergestellt. Die Auswertung der Beweismittel dauert noch an.