Erst ließ Rostock eine Unterkunft für junge Flüchtlinge in Groß Klein räumen, nun stoppt das Rathaus auch Planungen für eine zweite Unterkunft im Stadtteil. Der Ortsbeirat ist entsetzt - und spricht von einem „Einknicken vor den Rechten“.
Rostock. Der Wirbel um die Unterbringung von Flüchtlingen in Groß Klein reißt nicht ab: Nach der Räumung einer Unterkunft für junge Asylbewerber hat die Hansestadt Rostock nun auch die Planungen für eine weitere Unterkunft - für Familien - gestoppt. Auf Druck der Sicherheitsbehörden: Denn die sagen, sie können in Groß Klein nicht für die Sicherheit die Neu-Rostocker garantieren.
Aus Sicht von Ortsbereitschef Uwe Michaelis seien die Entscheidungen fatal: „Ich finde es bedenklich, wenn wir uns von den Rechten diktieren lassen, wo Flüchtlinge leben dürfen und wo nicht. Die werten diese Entscheidung doch als Sieg für sich.“
Rostocks Sozialsenator Steffen Bockhahn (Linke) hat zwar offiziell die Entscheidungen gegen die Unterkünfte getroffen, ist nach eigenen Angaben aber unglücklich darüber. Nach OZ-Informationen habe sich die Stadt nur dem massiven Druck der Landesregierung gebeugt: Die fürchte fremdenfeindliche Krawalle in Groß Klein - ausgerechnet in Wahlkampfzeiten.