Wiederholt hatten Unbekannte an Bahnhöfen in Sachsen sogenannte „nachgestellte Tatorte“ mit Leichenumrissen und rechtspopulistischen Parolen hinterlassen. Am Montag nahm die Polizei vier Männer fest, sie sollen für die Schmierereien verantwortlich sein.
Leipzig. Die Polizei hat in Dresden vier Schmierer, die Umrisse von Menschen auf den Boden gesprüht haben sollen, gestellt. Die Zeichnungen erinnerten an Leichenumrisse von Tatorten. Einer der Männer im Alter zwischen 31 und 50 Jahren habe sich am Samstag auf den Boden gelegt, während ein anderer die Konturen mit Sprühkreide nachzeichnete, wie die Polizei in Dresden am Montag mitteilte. Die Polizei geht von einem politischen Motiv aus, da die mutmaßlichen Täter die Aktionen in Verbindung zu den jüngsten Anschlägen in Frankreich und Deutschland stellen. Der Staatsschutz hat die weiteren Ermittlungen übernommen.
Seit etwa einer Woche hatten die Leichenumrisse an den Bahnhöfen in Heidenau, Königstein und Dresden die Polizei beschäftigt. Am Samstag meldete die Bundespolizei auch in den Bahnhöfen Böhlen, Neukieritzsch und Lobstädt im Landkreis Leipzig jeweils einen „nachgestellten Tatort“. Neben den dortigen Zeichnungen verteilten die Täter rote Farbe und Zettel, auf denen beispielsweise „Migration tötet“ oder „Merkel-Volkstod“ stand.