Rechtspopulisten: Legida läuft am Samstag um den Leuschner-Platz

Erstveröffentlicht: 
08.07.2016

Nach ihrem Aufmarsch am vergangenen Montag plant Legida für diesen Samstag bereits die nächste Demo durch Leipzig. Dieses Mal geht es nach Angaben der Versammlungsbehörde rings um den Wilhelm-Leuschner-Platz.

 

Leipzig. Die für diesen Samstag angekündigte Demonstration der fremden- und islamfeindlichen Legida-Gruppe durch die Leipziger Innenstadt wurde auf den Wilhelm-Leuschner-Platz verlegt. Das teilte die Stadtverwaltung am Freitagnachmittag mit. Der Protestmarsch beginne um 15 Uhr auf Höhe der Stadtbibliothek und führe danach gegen den Uhrzeigersinn einmal rings um den Leuschner-Platz zurück zum Ausgangspunkt. Die Rechtspopulisten rechnen laut Anmeldung mit 2000 Teilnehmern, obgleich bei ihren vergangenen Aufmärschen nur wenige Hundert Anhänger dabei waren.

 

Begleitet wird die Legida-Demo mit dem Titel "Wir gegen Gewalt" wieder von Gegenprotesten. Das Aktionsnetzwerk „Leipzig nimmt Platz“ hat ab 14 Uhr eine Kundgebung auf dem benachbarten Addis-Abeba-Platz an der Leplaystraße angezeigt, heißt es. Hier werden laut Versammlungsbehörde unter dem Motto "Solidarität mit allen Betroffenen rechter Gewalt" angeblich 200 Teilnehmer erwartet.

 

Anlass der zweiten Legida-Demonstration innerhalb einer Woche in der Messestadt ist nach eigenen Angaben die Attacke auf einen Mann im Böhlener Orstteil Großdeuben. Der 37-Jährige war in der Nacht zum Dienstag vor seiner Haustür von Unbekannten zusammengeschlagen worden. Wie das Opfer gegenüber der Polizei erklärte, war er zuvor Teilnehmer der Legida-Demo in Leipzig.

 

Die Hintergründe des Angriffs sind bisher laut Polizei noch völlig offen. Die Legida-Organisatoren machten allerdings schon wenige Stunden nach der Tat unter anderem Sachsens Grünen-Vorstand Jürgen Kasek mitverantwortlich. Seither werden der Leipziger Politiker und seine Familie massiv bedroht, veröffentlichen User in Sozialen Netzwerken Kaseks Adresse und Fotos.

 

Wie die Stadtverwaltung am Freitag ebenfalls mitteilte, muss am Samstag im südlichen Ringbereich aufgrund des Demonstrationsgeschehens bis 19 Uhr mit Verkehrsbehinderungen gerechnet werden. „Das Ordnungsamt empfiehlt Verkehrsteilnehmern in den angegebenen Zeiträumen die Aufzugsroute zu meiden“, hieß es am Freitag.