Etwa 2.000 Menschen haben sich am Montagabend in Dresden Pegida entgegengestellt. Das meldet die Forschungsgruppe "Durchgezählt". Das Bündnis Gepida - Genervte Einwohner protestieren gegen Intoleranz Dresdner Außenseiter - hatte insgesamt vier Gegendemonstrationen angemeldet.
Der Kundgebung des islam- und asylfeindlichen Bündnisses Pegida im Stadtteil Neustadt schlossen sich laut "Durchgezählt" etwa 2.000 bis 2.500 Menschen an. Ein kurzer "Spaziergang" führte vom Schlesischen Platz zum 500 Meter entfernten Albertplatz, wo es zu einem Aufeinandertreffen mit Gegendemonstranten kam. Die Polizei hielt beide Lager getrennt. Zwischenfälle gab es Reporterangaben zufolge keine.
Die Neustadt gilt als linksalternativer Stadtteil. Viele Anwohner nahmen Pegidas Präsenz als Provokation wahr. In einem Youtube-Video hatte Pegida-Chef Lutz Bachmann am Montagnachmittag mitgeteilt, man habe den Ort auf Bitten der Versammlungsbehörde gewählt. Für Gewaltaufrufe von "Trittbrettfahrern" könne man nichts. In sozialen Netzwerken kursierten Aufrufe von Pegida-Unterstützern, gegen die Antifa mobil zu machen. Die Polizei erhöhte daraufhin die Alarmbereitschaft.
Mehrere Hooligans in Polizeigewahrsam
In Erscheinung trat vor allem die Organisation "Ultras & Hooligans Deutschland". Auf deren Facebook-Account war dazu aufgerufen worden, an der Pegida-Demonstration teilzunehmen, um "linksextreme Gewalt zu bekämpfen". Eine Straßenbahn, in der die Teilnehmer geschlossen Richtung Neustadt unterwegs waren, wurde von der Polizei gestoppt. Die Beamten setzten gegen einige der vermummten Männer Pfefferspray ein. Einige von ihnen blieben mehrere Stunden lang in Gewahrsam.
Die Polizei setzte "weitaus mehr Beamte" ein, als an einem normalen Pegida-Montag. Das bestätigte ein Sprecher MDR SACHSEN. Bis zum Nachmittag hatte es geheißen, man erwarte einen "friedlichen Demonstrationsverlauf" und einen "allmontäglichen Einsatz".
Staatskapelle ebenfalls in der Neustadt unterwegs
Auch die Dresdner Staatskapelle ist am Montagabend in der Neustadt unterwegs gewesen. In insgesamt elf Kneipen spielten verschiedene Ensembles. Von den Demonstrationen wollte man sich nicht abschrecken lassen, erklärte der Sprecher der Staatskapelle, Matthias Claudi auf Anfrage von MDR SACHSEN.