AfD-Politiker aus Sachsen-Anhalt auf Pegida-Bühne

Erstveröffentlicht: 
09.05.2016

Pegida-Mitbegründer Lutz Bachmann hat den SPD-Vizevorsitzenden Ralf Stegner angezeigt. Das sagte Bachmann am Abend. Unterdessen wird der Schulterschluss mit der AfD enger.

 

Dresden. Die Anhänger von Pegida und ihre Gegner bei Gepida standen sich am Abend auf dem Dr.-Külz-Ring und der Waisenhausstraße so nah gegenüber, wie seit Wochen nicht mehr. Zur Kundgebung des wegen Volksverhetzung verurteilten Lutz Bachmann kamen gestern deutlich weniger als 3000 Menschen. Gepida, die „Genervten Einwohnern“ brachten rund 200 Menschen auf die Straße. Bachmanns ehemalige Mitstreiter aus der ersten Pegida-Reihe, Tatjana Festerling und Edwin Wagensveld gingen wiederholt deutlich auf Abstand zu Bachmann. Sie stehen schon seit Wochen nicht mehr auf der Pegida-Bühne.

 

Bachmann ging gestern auf einen Twitter-Eintrag des stellvertretenden SPD-Vorsitzenden Ralf Stegner ein, der am Sonntag online gestellt wurde. Darin fordert Stegner dazu auf, man müsse, „Positionen und Personal der Rechtspopulisten attackieren“. Lutz Bachmann wertete dies als Aufruf zu Gewalt und sagte, er habe über die Dresdner Anwältin Katja Reichel Anzeige gegen Stegner erstattet.

 

Auf der Pegida-Bühne spach am Abend erstmals ein offizieller AfD-Vertreter: Hans-Thomas Tillschneider, Landtagsabgeordneter aus Sachsen-Anhalt. Er sagte: „Wir sind gegen die Herausbildung einer multikulturellen Gesellschaft auf deutschem Boden.“