Görlitz - Keine fünf Monate offen, schon zerstört: In der Nacht zum Donnerstag warfen Unbekannte die Scheibe des Görlitzer "Orientladens" von Hosam Jaalouks (35) am Obermarkt ein. Wenig später klebte am Geschäft ein islamfeindlicher Aufkleber der rechtspopulistischen Partei „Pro Deutschland“.
Der Syrer Jaalouk versteht die Welt nicht mehr: „Ich will doch gar keine Moschee bauen“, sagt er MOPO24. „Was soll denn dieser Aufkleber?“
Schlimmer trifft den aus einem Dorf bei Damaskus stammenden Apotheker aber der Vorfall selbst. Er berichtet: „Ich kam morgens in den Laden, um zu öffnen“, sagt er. „Da haben ich die Scherben gesehen und die Polizei gerufen.“ Im Laden selbst lag ein etwa faustgroßer Stein.
Hossam Jaallouks will sich davon nicht einschüchtern lassen: „Selbstverständlich bleibt der Laden geöffnet“, sagt er.
Der Syrer befindet sich mittlerweile 19 Monate in Deutschland, hat zuvor als Praktikant im Klinikum Rothenburg gearbeitet. Nach einem nur dreimonatigen Kurs spricht er mittlerweile fließend Deutsch.