Angriffe auf Ausländer nach Sachsenderby

Erstveröffentlicht: 
29.03.2016

Dresden - Die Bundespolizei hat nach dem Pokalspiel Dynamo Dresden gegen Erzgebirge Aue Bilanz gezogen. Mehrere Körperverletzungsdelikte, Pyrotechnik und Verstöße gegen das Vermummungsgesetz wurden aufgenommen.

 

Insgesamt registrierte die Bundespolizei neun Straftaten und verschiedene Ordnungswidrigkeiten. Bereits bei der Anreise wurden Ermittlungsverfahren gegen zwei Männer (45, 31) eingeleitet, die in Deutschland nicht zugelassene Pyrotechnik dabei hatten. 

 

Ein 29-Jähriger zeigte am Hauptbahnhof unmittelbar neben einer Gruppe Polizisten den Hitlergruß und schrie "Sieg Heil". "Gegen den alkoholisierten Dynamofan (knapp 0,8 Promille) wurde ein Ermittlungsverfahren wegen des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen eingeleitet", so Polizeisprecher Holger Uhlitzsch.

 

Nach dem Spiel kam es in der Innenstadt zu mehreren Angriffen auf Ausländer. Im Hauptbahnhof boxte ein 33-Jähriger einen Syrer an die Schulter, gegen ihn wird nun wegen Körperverletzung ermittelt.

 

Ein Tunesier wurde am Wiener Platz als "Scheiß Asylant" bepöbelt und mit dem Handrücken ins Gesicht geschlagen. Die Polizei ermittelte nun gegen einen 24-jährigen Deutschen wegen Beleidigung und Körperverletzung. 

 

Ebenfalls im Hauptbahnhof begrapschte ein Deutscher (31) in Dynamo-Fanklamotten eine Iranerin (28). Mit der flachen Hand steifte er ihr über den Unterleib und warf ihr dann eine Kusshand zu. Auch hier ermittelt die Polizei.

 

"Insgesamt zieht die Bundespolizei Dresden, trotz der aggressiven Stimmung und der genannten Übergriffe, für den eigenen Zuständigkeitsbereich eine positive Bilanz", so Uhlitzsch.

 

Bei den wenigen Straftaten im Bereich der Bundespolizei sei es gelungen, alle Täter bekannt zu machen.