Freiberg/Claußnitz - Nach der Attacke auf einen Flüchtlingsbus durch einen rund hundertköpfigen Mob im Februar hat die Polizei nun sechs Ermittlungsverfahren eingeleitet.
Wie die Freie Presse berichtet, teilte dies das sächsische Innenministerium auf Anfrage des Landtagsabgeordneten Valentin Lippmann (25, Die Grüne) mit.
Die Polizei Chemnitz ermittelt nun wegen Verstoßes gegen das Versammlungsgesetz, der Androhung von Straftaten, Nötigung und Bedrohung. Derzeit stellt die Polizei Chemnitz fest, ob die Personen sich strafbar gemacht haben.
Außerdem laufen Ermittlungen gegen zwei Beamte der Bundespolizei, die der Körperverletzung im Amt verdächtigt werden. Auf einem Video im Internet konnte man sehen, wie einer der Polizisten ein Flüchtlingskind brutal aus dem Bus zerrte.
In einer Antwort von Innenminister Markus Ulbig (51, CDU) auf Anfrage Lippmanns heißt es, dass noch keine dienstrechtlichen Maßnahmen gegen Landes- oder Bundespolizisten eingeleitet wurden.
Die Staatsanwaltschaft prüft außerdem noch Anzeigen, die aus dem gesamten Bundesgebiet und auch online erstattet wurden.
Am 18. Februar musste die Polizei in Claußnitz einschreiten, wo ein grölender Mob einen Bus mit Flüchtlingen blockierte, der auf dem Weg zu Wohnungen am Dorfrand war.