AfD-Vize von Storch »getortet«

Erstveröffentlicht: 
28.02.2016

Wegen der Anti-Asyl-Rhetorik der Rechtsaußen-Partei: Aktion stehe für den »süßen und klebrigen Zorn der demokratischen Mehrheit« / AfD spricht von »feigem« Angriff »bezahlter« Antifaschisten

 

Berlin. Mit einer Tortenwurf-Aktion auf die AfD-Vizevorsitzende Beatrix von Storch haben Kritiker der Rechtsaußen-Partei gegen die Anti-Asyl-Politik der Petry-Organisation protestiert. »Wer den moralischen Grenzübertritt verhindern will, muss notfalls auch von der Sahnetorte Gebrauch machen«, hieß es in einer Erklärung des Pen Collectives zu der Aktion in Kassel im Internet. Auf einem Video ist zu sehen, wie eine als Clown bekleidete Person in einen Sitzungsraum geht, in dem AfD-Politiker beraten. Dann fliegt die Torte.

 

»Wer das Halt an unserer ethisch-moralischen Grenze nicht akzeptiert, der ist ein Angreifer. Und gegen Angriffe müssen wir uns verteidigen«, hieß es mit Blick auf Äußerungen aus der AfD, die von absoluter Abschottung gegen Menschen auf der Flucht bis zur Erwägung des Waffengebrauchs gegen Asylbewerber an der Grenze reichen. Der Tortenwurf stehe für »den süßen und klebrigen Zorn der demokratischen Mehrheit«. Alle sollten wissen, dass sie »den Boden von Ethik, Moral und Menschenrechten durch die Drohung tödlicher Gewalt gegen Menschen« nicht ungestraft verlassen könnten.

 

Der Landesschatzmeister der AfD Berlin, Frank-Christian Hansel, sprach von einem »feigen Angriff« auf das Treffen der Bundesprogrammkommission der Partei. Die Aktivisten nannte er »Antifanten«, die »bezahlt und unfähig zum Dialog« seien. Von wem bezahlt? Das sagte Hansel nicht.

 

https://youtu.be/-kSJubIsmrg

 

»Der tortende Clown wurde von den AfD-Leuten geschlagen, getreten, festgehalten und dann der Polizei übergeben«, so das Peng Collective, das schon öfter mit ungewöhnlichen Aktionen in die politische Diskussion eingegriffen hat. Man hat bereits zu Spenden aufgerufen für womöglich anstehende juristische Auseinandersetzungen wegen der Aktion, bei der auch ein »Rassismus tötet«-Transparent vom Dach des Kassler Hotels gehängt wurde.

 

»Kein Aktivist will einen Politiker torten. Ich will das auch nicht. Aber zur Ultima Ratio gehört der Einsatz von Sahnetorten«, wurde der Tortenwerfer in Anspielung auf Äußerungen unter anderem von AfD-Chefin Petry und von Storch zitiert. Derzeit sei »der Gebrauch von Torten das moralische Gebot der Stunde. Der Tortenwurf ist letztes Mittel am Grenzbaum zur Unmenschlichkeit und dringlichster Ausdruck direkter Demokratie.« nd