Lange Bewährungsstrafe für gewalttätigen G7-Demonstranten

Erstveröffentlicht: 
24.02.2016

Er war einer von wenigen gewaltbereiten Demonstranten beim G7-Gipfel in Elmau - und wurde nun bestraft: Das Münchner Amtsgericht hat einen 24-Jährigen am Dienstag wegen Landfriedensbruchs sowie versuchter und vollendeter Körperverletzung zu 20 Monaten Bewährungsstrafe und einer Geldstrafe in Höhe von 900 Euro. «Die Vorwürfe werden voll umfänglich eingeräumt», hatte der Anwalt des Angeklagten, Marco Noli, zum Prozessauftakt gesagt.

 

Der damals aus Stuttgart angereiste Demonstrant hatte - vermummt mit einer Sturmhaube - im Juni 2015 bei der Kundgebung in Garmisch-Partenkirchen eine Glasflasche in Richtung von Polizeibeamten geschleudert und einen Zivilisten getroffen. Minuten später warf er eine Holzlatte in eine Polizistengruppe. Die Latte prallte vom Helm eines Beamten ab. Die Strafhöhe wurde damit begründet, dass der Angeklagte mehrere Angriffe gestartet habe.

 

Beim Gipfel der sieben bedeutendsten Wirtschaftsnationen war schon im Vorfeld ein mächtiges Polizeiaufgebot wegen der Proteste gegen das umstrittene Freihandelsabkommen TTIP zusammengezogen worden. Anwälte der linken Szene waren vor Ort, um Festgenommene zu vertreten. Die Kundgebung verlief aber weitgehend friedlich. Die Polizei habe sich gewundert, dass es bei der Demonstration «ruhiger zugegangen sei als bei jedem bayerischen Jahrmarkt», sagte Marco Noli am Rande des Prozesses. Er werde die «hohe Strafe» voraussichtlich anfechten.