Taucha. Die Unterbringung neuer Asylbewerber und Flüchtlinge in Taucha ist auf die ersten beiden Januar-Wochen verschoben worden. Dies teilte unlängst der im Landratsamt Nordsachsen für Migration und Ausländerrecht zuständige Amtsleiter Sven Keyselt mit. Gemeinsam mit Roman Becker, der in Nordsachsens Ordnungsdezernat das Sachgebiet Unterbringung und Asyl-Organisation leitet, war er zu einer Anlieger-Informationsveranstaltung in die Portitzer Straße gekommen. Auch Bürgermeister Tobias Meier (FDP), Ordnungsamtschef Jens Rühling und ein Vertreter des Polizeirevieres Leipzig-Nord standen Rede und Antwort. Zahlreiche Gewerbetreibende sowie einige Anlieger der nahen Siedlung und aus der Kleingartenanlage waren der Einladung gefolgt.
Ursprünglich sollten in dem Gewerbegebiet hinter der Aral-Tankstelle bereits in diesem Monat in einem Bürogebäude die ersten der Flüchtlinge untergebracht werden. Insgesamt sollen es 58 Menschen sein. „Aufgrund der steigenden Zuweisungszahlen müssen wir Notobjekte schaffen. Diese Unterkunft hier ist für ein halbes Jahr gedacht. Betrieben wird es vom Deutschen Roten Kreuz als Hilfsorganisation, mit ihr haben wir an anderen Standorten sehr gute Erfahrungen gemacht“, sagte Keyselt. In dem Objekt werde es durch Sozialarbeiter und Wachdienst eine 24-Stunden-Betreuung geben, von Anfang an seien auch Deutschkurse geplant. Die Behörden erwarten sowohl Familien als auch allein reisende Personen aus Syrien, Afghanistan und Irak.
Man werde alles Nötige für einen geregelten Tagesablauf in der Unterkunft und für die Sicherheit unternehmen und dabei auf die bisher in anderen Unterkünften gesammelten Erfahrungen zurückgreifen, sagte Keyselt. Wenn dennoch etwas nicht so laufen sollte wie es soll, bat er die Anwesenden um Informationen, man werde dann umgehend vor Ort die Dinge regeln. Meier verweis auf die in Taucha gestarteten Hilfsprojekte und Willkommensveranstaltungen.
Für die beiden in Taucha bereits bekanntgegebenen neuen Standorte zur Unterbringung von Asylbewerbern – im Pumpenweg und auf dem Gelände neben Multipolster – seien die Prüfungen und Verhandlungen noch nicht abgeschlossen und Verträge noch nicht unterschrieben worden. Da im nächsten Jahr auch in Taucha entsprechend des Verteilerschlüssels die Zahl der Flüchtlinge auf bis zu450 Personen steigen könnte, soll in der Parthestadt ein Klasse für Deutsch als Zweitsprache eingerichtet werden. Zurzeit werden die Kinder bei Bedarf noch in Eilenburg unterrichtet, sagte Becker, doch die dortige Klasse sei voll.