CDU rügt kürzere Arbeitszeit für Soldaten

Erstveröffentlicht: 
29.12.2015

Berlin. Der CDU-Verteidigungsexperte und Präsident des Reservistenverbandes, Roderich Kiesewetter, hält die angestrebte Arbeitszeitverkürzung bei der Bundeswehr für absurd. Mit Blick auf die aktuelle Diskussion über weitere Einsätze der Bundeswehr forderte er Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) auf, von den Plänen Abstand zu nehmen. „Ich erwarte von der Bundesregierung, die neue Arbeitszeitregelung für die Bundeswehr auszusetzen“, sagte Kiesewetter dem RedaktionsNetzwerkDeutschland, dem auch diese Zeitung angehört.

 

Zum 1. Januar führt Deutschland die Europäische Arbeitszeitrichtlinie mit 41-Stunden-Woche ein, die erstmals auch für Soldaten gelten soll. „Ich halte das für abwegig. Die Verpflichtungen im In- und Ausland sind zurzeit zu groß. Wir müssen einen Flüchtlingsansturm ungeahnten Ausmaßes bewältigen. Das geht nicht mit einer 41-Stunden-Woche.“ Laut einem Gutachten des Wirtschaftsprüfungsunternehmens KPMG leisten Soldaten bislang im Schnitt 48 Stunden pro Woche Dienst. Kiesewetter bezieht seine Forderung auch auf das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge und andere Bundeseinrichtungen, die mit der Flüchtlingskrise betraut sind. „Im Regelbetrieb ist die europäische Arbeitszeitrichtlinie in der angespannten Lage nicht zielführend“, erklärte der CDU-Politiker.