Die geplante Flüchtlingsunterkunft in Gräfenhainichen ist erneut Ziel von Vandalismus geworden. Wie die Polizei am Dienstag mitteilte, haben Unbekannte am Montag das ehemalige Bürogebäude mit Steinen beworfen. Sie zertrümmerten dabei mehrere Fensterscheiben. Niemand wurde verletzt. Es entstand ein Schaden in Höhe von mehreren tausend Euro. Die Polizei sucht jetzt nach Zeugen.
Nicht der erste Angriff
Es ist nicht das erste Mal, dass auf
das Gebäude ein Anschlag verübt wurde. Mitte Dezember waren Unbekannte
in das Haus eingedrungen, hatten sämtliche Wasserhähne aufgedreht und
die Räume überschwemmt. Es entstand großer Schaden.
Der
ehemalige Bürokomplex wird derzeit umgebaut. Ursprünglich sollten hier
noch im Dezember 80 Asylbewerber, die bisher in einer Turnhalle in
Griebo im Kreis Wittenberg lebten, einziehen. Daraus wurde erst einmal
nichts. Der Einzug der Flüchtlinge wird sich nun vermutlich um einige
Monate verzögern. Die Menschen kamen zunächst in anderen Unterkünften
unter.
Die Sorge vor fremdenfeindlichen Übergriffen wächst
Wenige Tage nach dem ersten Angriff auf die geplante Flüchtklingsunterkunft in Gräfenhainichen hatte es bei einem Bürgerfest in der Stadt einen Buttersäureanschlag gegeben. Unbekannte hatten auf dem Kirchplatz Gläser mit der übel riechenden Flüssigkeit ausgekippt. Ein Sprecher der Bürgerinitiative hatte MDR SACHSEN-ANHALT gesagt, das sei eine rechtsextreme Tat gewesen. In der Stadt seien auch Aufkleber mit Nazi-Parolen verteilt worden. Die Polizei hatte sich dazu nicht geäußert.