Dresden - Verleihung des Sächsischen Demokratiepreises

Erstveröffentlicht: 
09.11.2015

Die Initiative "Gesicht zeigen - Netzwerk für demokratisches Handeln" aus Penig und Lunzenau ist in Dresden mit dem Sächsischen Förderpreis für Demokratie ausgezeichnet worden. Die Mitglieder zeigten unermüdliches Engagement, das trotz bedrohlicher und feindseliger Reaktionen nicht nachlasse, hieß es in der Begründung der Jury für die Vergabe des mit 5.000 Euro dotierten Preises. Die Auszeichnung wurde zum neunten Mal verliehen. Sie würdigt herausragendes Engagement gegen Rechtsextremismus und für Menschenrechte und Demokratie in Sachsen.

 

Bürgermeister von Heidenau bekommt Kommunenpreis

 

Mit dem undotierten Kommunenpreis wurde der Heidenauer Bürgermeister Jürgen Opitz ausgezeichnet, der sich im August gegen die rassistischen Äußerungen und Taten in Bezug auf eine dortige Flüchtlingsunterkunft ausgesprochen hatte. Britta Kollberg von der Amadeu-Antonio-Stiftung sagte: "Er hat sich von den gewalttätigen Ausschreitungen nicht einschüchtern lassen und sich seinen Bürgern zugewandt, um Position für die Flüchtlinge und die Wahrung von Menschenrechten zu beziehen."

 

Mehr Bewerbungen wegen Flüchtlingskrise und Pegida


Gerade in Hinblick auf den geschichtsträchtigen 9. November sei die Preisverleihung dieses Jahr von besonderer Bedeutung, erklärt Britta Kollberg. Aufgrund der aktuellen Flüchtlingsthematik, die das Land Sachsen beschäftige, habe es dieses Mal auch vermehrt Bewerberinitiativen zur Flüchtlingshilfe und Gegenbewegungen zu Pegida gegeben, die erst unlängst gegründet worden seien.

 

Neben den beiden Hauptpreisen wurden fünf Initiativen mit einem Anerkennungspreis in Höhe von jeweils 1.000 Euro gewürdigt: Die Dresdner Musikgruppe Banda Comunale, das Bündnis "Willkommen in Roßwein", der Initiativkreis Antirassismus aus Leipzig, die Gruppe "Legida? Läuft nicht. Leipziger Studierende gegen Rassismus" sowie "Schüler für Flüchtlinge" aus Bischofswerda.

 

Der Sächsische Förderpreis für Demokratie wurde 2007 durch die Amadeu-Antonio-Stiftung, die Freudenberg-Stiftung und das Land Sachsen ins Leben gerufen. Später kamen die Sebastian-Cobler-Stiftung und die Stiftung "Elemente der Begeisterung" als Förderer hinzu.