Dresden/Erfurt. Die sächsische Staatsregierung würde die Einrichtung eines gemeinsamen Drehkreuzes der mitteldeutschen Länder und Brandenburgs zur Abschiebung abgelehnter Asylbewerber am Flughafen Leipzig-Halle begrüßen. Eine Entscheidung darüber sei aber noch nicht gefallen, sagte ein Sprecher des Innenministeriums am Mittwoch in Dresden.
Zuvor hatte die Landesregierung in Erfurt mitgeteilt, dass es keine gemeinsamen Rückführungen über Thüringer Flughäfen geben werde. Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen und Brandenburg planen ein gemeinsames Drehkreuz. Die Bundesregierung hatte den Ländern Ende September logistische Unterstützung, etwa durch die Bereitstellung von Flugzeugen, zugesagt.
Thüringen hatte zuletzt den Flugplatz Altenburg-Nobitz ins Gespräch gebracht. Prüfungen des Bundesinnenministeriums hätten aber ergeben, dass der Aufwand dort zu groß sei, teilte das Migrationsministerium in Erfurt nun mit. In Berlin hieß es unterdessen, dass dem Bundesinnenministerium gar kein Konzept des Landes Thüringen zu Abschiebungsdrehkreuzen vorliege.
Der Flughafen Leipzig-Halle direkt an der Landesgrenze zwischen Sachsen und Sachsen-Anhalt habe sich bereits in der Vergangenheit bei gemeinsamen Abschiebungen beider Länder bewährt, hieß es in Dresden. Auch die Bundespolizei schätze die Bedingungen dort als optimal ein. (dpa)