Jürgen Elsässer spricht auf dem Richard-Wagner-Platz / Teilnehmer verletzt
Der Initiative „Leipzig gegen die Islamisierung des Abendslandes“ (Legida) und ihrem 24. „Abendspaziergang“ hat sich gestern wieder ein Bündnis aus vier Gegenkundgebungen entgegen gestellt. Die Initiative „Dem Rassismus den Platz nehmen“ hatte sich an mehreren Stellen entlang der Legida-Veranstaltung postiert. Nach Schätzungen kamen etwa 700 Personen bei Legida und circa 1000 bei den Gegnern zusammen. Vor zwei Wochen waren es jeweils rund 900 auf beiden Seiten. Auf dem Weg zum Richard-Wagner-Platz wurden nach Aussagen eines älteren Legida-Teilnehmers drei seiner Mitstreiter überfallen. Zehn Vermummte hätten auf sie eingetreten, hieß es. Die Täter seien geflüchtet. Die Opfer saßen am Rande der Kundgebung und hielten sich die Köpfe. Die Polizei nahm die Aussagen auf.
Legida konnte bei der Teilnehmerzahl nicht zulegen, obwohl Jürgen Elsässer als prominenter Redner auftrat. Der Querfront-Aktivist und Herausgeber des Compact-Magazins hatte allerdings bereits bei früheren Legida-Demos gesprochen. Elsässer bezeichnete die Flüchtlinge als „Invasionsarmee“ und als „Lindwurm“, der zu 80 Prozent aus wehrfähigen Männern bestehe, die zum Spaß ihre Zelte anzündeten und Fotos mit ihren Handys davon machten. „Verhindert, dass diese Stadt von einer rot lackierten SA kontrolliert wird“, rief er, „Ihr seid Deutschland!“ Die Menge skandierte: „Wir sind das Volk.“ Der Rechtspopulist rief zum Sturz der Kanzlerin auf. Nachdem vor zwei Wochen die vergleichsweise gemäßigten Reden im Kontrast zum Auftreten einiger Legida-Demonstranten standen, waren Elsässers Töne wieder schärfer und aggressiver. lvz