Feuer in mehreren Asylunterkünften
VON CHRISTIAN THIELE
Erfurt/SAALfeld. Nach einem Brand in
einem Asylbewerberheim in Saalfeld (Kreis Saalfeld-Rudolstadt/Thüringen)
ist eine Leiche gefunden worden. Das teilte die Polizei gestern in
Erfurt mit. Die Todesursache und Identität des oder der Toten waren
zunächst unklar. Auch zur Brandursache und zum Standort des Heims machte
die Polizei zunächst keine weiteren Angaben. Laut MDR Thüringen lag die
betroffene Unterkunft im Stadtteil Beulwitz. Das Feuer wurde nach
Angaben einer Polizeisprecherin bis zum gestrigen Abend gelöscht. Wann
es gemeldet wurde, konnte sie zunächst nicht angeben.
Unterdessen
dauern die Ermittlungen nach den Bränden in zwei Unterkünften für
Flüchtlinge in Thüringen weiter an. Nach Angaben der Polizei von gestern
steht die Ursache in beiden Fällen noch nicht fest. Bei dem Feuer am
Sonntag in Friemar (Kreis Gotha) gehen die Ermittler dem Verdacht der
Brandstiftung nach. Völlig unklar ist dagegen der Hintergrund des
Brandes in Bischhagen im Eichsfeld. "Wir ermitteln in alle Richtungen",
sagte ein Polizeisprecher in Nordhausen. Dort wird ein technischer
Defekt nicht ausgeschlossen.
Die Ermittler haben nach den Worten des
Sprechers erstmals das stark beschädigte Fachwerkhaus in Bischhagen
betreten können. Drei Schornsteine mussten dafür abgerissen werden, weil
sie umzustürzen drohten. Außerdem hatte Löschwasser ein Betreten des
Gebäudes noch am Wochenende verhindert. Bei dem Brand am Samstag war ein
Schaden von rund 100 000 Euro entstanden. Am Tag zuvor war in dem Haus
gearbeitet worden. Gestern sollten 30 Flüchtlinge einziehen. Vor einer
Woche wohnten dort noch polnische Gastarbeiter.
In Friemar schlossen
die Ermittler die Spurensuche an der Turnhalle ab. "Sie werden nun
ausgewertet", berichtete eine Sprecherin. Im Einsatz war ein speziell
ausgebildeter Hund, der klären sollte, ob Brandbeschleuniger verwendet
wurden. Er habe jedoch nicht angeschlagen. Der Brand war an vier mobilen
Toiletten vor einer Turnhalle ausgebrochen. Die Flammen griffen auf die
Fassade über. In der Halle waren elf Flüchtlinge untergebracht,
darunter zwei Familien. Sie konnten sich unverletzt in Sicherheit
bringen. Die Polizei ist auf Zeugen angewiesen.