Dresden - Prohlis kommt nicht zur Ruhe. Eigentlich ist der Streit um die neue Asylunterkunft am Schulkomplex an der Boxberger Straße beigelegt: Das Rathaus entschied am Donnerstag, die rund 250 Kinder der 89. Grundschule nach den Herbstferien in einem Schulgebäude am Terrassenufer weiter unterrichten zu lassen.
Und dennoch machen rechte Gruppen bei Facebook mobil, rufen zum Widerstand gegen die neue Flüchtlingsunterkunft (150 Plätze) auf dem Prohliser Schulgelände auf.
Unbekannte hängten dort ein Banner mit den Worten: „Refugees not welcome. Veränderung durch Widerstand“ auf. Gleichzeitig meldete das Netzwerk „Prohlis ist bunt“ heute um 18 Uhr ein Willkommensfest vor der Plattenbauschule beim Rathaus an.
Die ersten Flüchtlinge sollten laut Stadt Freitagnachmittag in die Asylunterkunft einziehen.
Doch am Freitagmorgen gab das Rathaus bekannt, dass es am Freitag definitiv keine Belegung geben werde. „Die Flüchtlinge werden frühestens in der kommenden Woche erwartet“, sagte Rathaussprecher Kai Schulz (41).
Das Willkommensfest solle aber dennoch stattfinden, sagte
eine Organisatorin: „Wir wollen mit Bürgern über Flüchtlinge ins
Gespräch kommen. Es ist ein Zeichen gegen Hetze und für ein friedliches
Miteinander“.