Oberbürgermeister Michael Wolf (SPD) hat sich für ein klares Zeichen gegen die rechtsextremen Thügida-Strippenzieher ausgesprochen. „Ich bedauere es außerordentlich, dass so etwas nun auch in Altenburg stattfindet“, sagte der 53-Jährige gestern in Reaktion auf die Anmeldung einer Demonstration für den 19. Oktober.
Altenburg. „Wir sollten alles Mögliche tun, um klare Kante gegen Rechtsextremismus zu zeigen und klarzustellen, dass Toleranz, Menschlichkeit und Hilfsbereitschaft im Mittelpunkt stehen“, sagte Wolf. Allerdings sei es auch notwendig, die Fragen der Bürger zu beantworten, so Wolf weiter. „Wir müssen mit den Menschen reden, sie informieren und eine klare Aussage treffen, wo der Weg hingeht. Sonst sehe ich die Gefahr, dass die ganz normale Bevölkerung ins Netz der Rechten geht.“ Das sei für ihn Aufgabe aller Parteien. „Es bringt nichts, alles schönzureden. Die Sorgen der Bevölkerung müssen ernstgenommen werden.“ Er habe durchaus die Hoffnung, das bei der ersten Veranstaltung ein klares Zeichen gegen Thügida gelingen kann. „Die Frage ist allerdings: Wie geht es weiter?“ Da blicke er mit Sorge zu anderen Städten, in denen die Aufzüge schon mehrfach gastierten. „Daher gilt: Wehret den Anfängen!“
Inzwischen steht die genaue Thügida-Route fest. Wie das Landratsamt gestern mitteilte, führt sie nach einer Auftaktkundgebung auf dem Altenburger Markt über Kronengasse, Baderei, Wallstraße, Am kleinen Teich, Teichvorstadt, Käthe-Kollwitz- und Heinrich-Heine-Straße zur Münsaer Straße. Dort kann es im Anmeldungszeitraum von 18 bis 22 Uhr zu Verkehrsbehinderungen kommen. „Für die Absperrung der Route zeichnet die Polizei verantwortlich“, so Behördensprecher Tom Kleinfeld. „Mit weitergehenden Beeinträchtigungen ist derzeit nicht zu rechnen.“ Denn weitere Versammlungen seien bisher nicht angemeldet.
Nach OVZ-Informationen planen die Organisatoren den Beginn der Kundgebung für 18.30 Uhr. Nach bisherigen Verläufen wird diese aufgrund mehrerer Redner etwas länger dauern. Ob die Demo dann tatsächlich am Marstall in der Münaser Straße endet oder ob es wieder zum Markt zurück geht, ist unklar. Fest steht aber, dass einer der Organisatoren, David Köckeritz, das das hiesige Landratsamt via Facebook „für diese grandiose Zusammenarbeit“ lobt. „Der Umdenkungsprozess beginnt!“, schreibt der Greizer NPD-Stadtrat weiter und erntet dafür über 350-mal Daumen nach oben. „Es wird ein heißer Herbst!“