Stadt Leipzig kürzt Route: Legida darf nur bis zum Burgplatz

Erstveröffentlicht: 
23.09.2015

Am Mittwochabend will Legida wieder in Leipzig demonstrieren. Die angemeldete Route um den Ring wurde aber nicht genehmigt, wie die Stadt am Mittag bestätigte. Stattdessen soll es nun vom Hauptbahnhof zum Burgplatz gehen.

 

Leipzig. Keine Ring-Runde für Legida: Das fremdenfeindliche Bündnis darf am Mittwochabend nicht wie geplant um die Leipziger Innenstadt marschieren. Die Stadt hat die Demo mit angemeldeten 50 bis 100 Teilnehmern verkürzt. Wie das Ordnungsamt am Mittag mitteilte, führt die Route von 19 bis 22 Uhr nach einer Auftaktkundgebung am Kleinen Willy-Brandt-Platz über den Augustusplatz zum Burgplatz, wo der Marsch enden soll. Wie LVZ.de zuvor berichtete hatte, war dies das Ergebnis der Kooperationsgespräche am späten Dienstagnachmittag.

 

Der entsprechende Bescheid sollte Legida im Laufe des Mittwochvormittags zugestellt werden. Die Route verläuft konkret vom Hauptbahnhofs-Vorplatz über Goethestraße, Augustusplatz (Mittelfahrbahn), südöstlichen Ring, Roßplatz und Wilhelm-Leuschner-Platz zum Burgplatz, wo eine Abschlusskundgebung vorgesehen ist. „Der Veranstalter wurde darauf hingewiesen, dass die zuständige Behörde den Aufzug auflösen kann, wenn von den Angaben der Anmeldung abgewichen und den Beschränkungen zuwidergehandelt wird“, teilte die Stadt mit.

 

Protest am Brühl, Mägdebrunnen und Leuschner-Platz


Das Bündnis „Leipzig nimmt Platz“ hat ab 18 Uhr drei Gegenkundgebungen mit jeweils rund 150 Teilnehmern angekündigt. An der Ritterstraße (Ecke Brühl), am Mägdebrunnen in der Goldschmidtstraße (neben dem Europahaus) und am Wilhelm-Leuschner-Platz neben dem ehemaligen Bowling-Center sollen Protestveranstaltungen stattfinden. Sie stehen unter dem Motto „Kein Fußbreit dem Rassismus - Unsere Toleranz hat Grenzen“.

 

Aufgrund des Demogeschehens ist am Abend ab 17 Uhr im Innenstadtbereich erneut mit erheblichen Verkehrseinschränkungen zu rechnen. Auch Behinderungen im öffentlichen Nahverkehr sind zu erwarten. Die LVB wollen hierzu auf www.lvb.de oder www.lvb.de/v aktuell informieren. Alle Straßenbahnlinien, die Buslinien 72, 73 und 89 sowie der Regionalbus 131 könnten von Umleitungen und Verspätungen betroffen sein, hieß es am Nachmittag.

 

Legida will „Rechtsstaat zu Grabe tragen“


Ursprünglich hatte Legida geplant, gegen den Uhrzeigersinn um den gesamten Ring zu laufen. Die rechtspopulistische und islamfeindliche Initiative will am Mittwoch symbolisch „den Rechtsstaat zu Grabe tragen“. Am Neuen Rathaus soll eine „Sargniederlegung“ stattfinden, wie es in einer Facebook-Ankündigung heißt.

 

Erst am Montag hatte Legida mit 700 bis 900 Teilnehmern in Leipzig demonstriert. Die zuvor festgelegte Route war aufgrund nicht ausreichender Polizeikräfte von der Stadt nachträglich eingeschränkt worden. Eine Klage der Demo-Anmelder vor dem Leipziger Verwaltungsgericht dagegen scheiterte.

 

Legida-Route: Kleiner Willy-Brandt-Platz (Auftaktkundgebung) → Richard-Wagner-Straße → Goethestraße → Augustusplatz/Mittelfahrbahn → Roßplatz → Petersstraße → oberer Martin-Luther-Ring → Hugo-Licht-Straße → Burgplatz (Abschlusskundgebung und Beendigung).