Freiburg: Erstaufnahmestelle fast fertig – Ärger wegen Asylbetrug-Aufklebern

Asylbewerber aus Mannheim bauen die letzten Betten auf und tragen Schränke.
Erstveröffentlicht: 
04.09.2015

Die Arbeiten in der BEA in Freiburg laufen in den letzten Zügen. Von Samstag an sollen dort 500 Flüchtlingen untergebracht werden. Derweil gibt es Ärger wegen Asylbetrug-Aufklebern.

 

"Wir sind so gut wie fertig", sagte ein Mitarbeiter der Betreiberfirma "European Homecare" am Freitagvormittag vor Ort. Auch Wasser und Abwasser fließen dort inzwischen.

Es herrschte am Freitag noch reges Treiben in der künftigen BEA. Etliche Lieferungen standen aus, eine Gruppe von 30 albanischen Asylbewerbern aus Mannheim war angereist, um die restlichen Betten für die Neuankömmlinge aufzubauen. Sie trugen Bettgestelle und Verpackungen hin und her. Für diese Arbeit erhalten sie eine Aufwandsentschädigung von 1,05 Euro pro Stunde. "Wir wollen arbeiten", sagte einer von ihnen; sie hätten sich freiwillig dafür gemeldet, hier zu helfen.

Mehr Mitarbeiter vom Sicherheitsdienst präsent

Überall auf dem Gelände der ehemaligen Polizeiakademie wurde noch geschafft. Während die Asylbewerber aus Mannheim die Bettenlager herrichteten, waren Handwerker und Elektriker noch mit den letzten Vorkehrungen vor Inbetriebnahme der Anlage beschäftigt. Ein Großteil der Fläche um die Leichtbauhallen herum ist inzwischen asphaltiert. Die Essenausgabe ist soweit aufgebaut, die Sanitäranlagen sind funktionsfähig.

Auffällig aufgestockt wurde die Zahl der Sicherheitsdienst-Mitarbeiter, die neben Lieferungen auch Zäune kontrollierten; mindestens fünf waren am Freitag im Einsatz. Für Aufregung sorgte außerhalb des Geländes eine Frau, die von Passanten dabei beobachtet wurde, wie sie Aufkleber an den Zaunpfosten anbrachte – das Sicherheitspersonal wurde über den Vorgang informiert.

Von Asylbetrug war da zu lesen und: "Integration kostet Millionen, Rückflüge nur 19 Euro". Diese politischen Botschaften sorgten schnell für Unmut. Die Anspannung ist bei vielen zu spüren; wer sich auf dem Gelände der BEA aufhält, wird alle paar Meter nach einer Genehmigung gefragt.
Ankunft am Samstag

Die bedarfsorientierte Erstaufnahmeeinrichtung BEA in Freiburg wird am Samstag die ersten Flüchtlinge aufnehmen. Gegen 10 Uhr sollen die Bewohner mit Bussen ankommen. Über die Entwicklung am Wochenende berichtet badische-zeitung.de aktuell.

Hotline für Hilfe

Das RP hat eine Hotline eingerichtet, die darüber informiert, wo und wie Flüchtlingen geholfen werden kann. Erste Informationen gibt es unter 0761/2084200 oder fluechtlingshilfe@rpf.bwl.de. Infos zu ehrenamtlicher Hilfe gibt das Rote Kreuz unter 0761/885080 oder ehrenamt@bea-freiburg.de. Infos zu Sachspenden bei der Betreiberfirma "European Homecare" unter 0170/2191065. Alles Infos auf einen Blick unter http://www.rp-freiburg.de