Anschläge auf Polizei und AfD

Dieses Polizeifahrzeug wurde in der Eisenbahnstraße angezündet. Sechs Jugendliche sind festgenommen worden.
Erstveröffentlicht: 
06.08.2015

In Leipzig musste die Polizei in der Nacht zum Donnerstag zu mehreren Einsätzen ausrücken. Gegen 2 Uhr hatten in der Weißenfelser Straße im Westen der Stadt Unbekannte Firmenräume verwüstet, Buttersäure verschüttet, Fensterscheiben eingeschlagen und den Pkw einer Sicherheitsfirma beschädigt. Laut einem inzwischen aufgetauchten Bekennerschreiben richtete sich der Anschlag gegen die AfD. Die Bundesvorsitzende Frauke Petry ist demnach Geschäftsführerin der betroffenen Firma.


Polizeiauto geht in Flammen auf

Nur eine Stunde später wurde im Osten der Stadt ein Anschlag auf die Polizeistation in der Eisenbahnstraße verübt. Dort setzten sechs Jugendliche ein Dienstfahrzeug der Polizei in Brand. Die Personen im Alter von 16 bis 22 Jahren konnten nach MDR-Informationen kurz nach der Tat gestellt und festgenommen werden. Unter den Tatverdächtigen befinden sich auch zwei junge Frauen. Drei der jungen Leute sind der Polizei völlig unbekannt. Ein junger Mann hatte Ende März versucht, am Rande einer Legida-Veranstaltung eine Absperrung zu durchbrechen. Ein weiterer junger Mann wurde von der Polizei erfasst, weil er ebenfalls am Rande einer Legida-Veranstaltung vermummt demonstrierte. Der 22-Jährige schließlich gilt als linksextremistischer Gewalttäter, sagte ein Polizeisprecher.

Der Polizeisprecher sagte weiter, es werde geprüft, ob ein Zusammenhang zwischen beiden Taten bestehe. Es sei theoretisch möglich, die Distanz zwischen den Tatorten in der Zeit zwischen Bekanntwerden der Taten zu bewältigen.

Die Eisenbahnstraße gilt als Kriminalitätsschwerpunkt in Leipzig. Der Polizeiposten war erst vor einem Jahr als Außenstelle des Polizeireviers im Zentrum eingerichtet worden, um Präsenz zu zeigen und schneller eingreifen zu können. Bereits im vergangenen Jahr waren zwei Streifenbeamte im Dienst attackiert worden, und die Reifen eines Einsatzwagens wurden zerstochen.