Nach Überfall: "Gostenhof kocht" friedlich gegen Verdrängung

Gostenhof kocht vor Wut
Erstveröffentlicht: 
25.07.2015

Linke Gruppierungen trafen sich zum Stadtteilessen am Jamnitzerplatz
NÜRNBERG - Der Protest linker und linksextremer Gruppen "gegen steigende Mieten, Ausverkauf und Verdrängung" von schwächeren Schichten der Bevölkerung in Gostenhof geht weiter: Unter dem Motto "Gostenhof kocht vor Wut" trafen sich am frühen Samstagabend gut 60 Interessenten in entspannter Atmosphäre: bei einem Stadtteilessen.

 

Bei drei Gängen – von Humus, eingelegtem Gemüse und Salat über Spaghetti mit Ratatouille bis zu Mousse-au-chocolat -  konnten sich die Gäste nicht nur stärken, sondern auch noch besser kennenlernen und über weitere Aktionen beraten.

in Dutzend Läden und Kneipen beteiligten sich am Vorverkauf, doch aus dem zunächst geplanten Picknick auf dem Jamnitzerplatz wurde nichts: Nach den Vorfällen vor zwei Wochen mit tätlichen Angriffen auf Hausbesitzer hatte die Stadt ein Verbot für den Platz erlassen. "Überzogen", fanden die Organisierte Autonomie und die Initiative "Mietenwahnsinn stoppen" - zumal die Polizei nur noch wegen Sachbeschädigung ermittle und den Vorwurf der Körperverletzung habe fallen lassen.

Das Essen fand daher im direkt an dem Platz gelegenen Stadtteilladen Schwarze Katze statt, einem Treffpunkt der linken Szene. "Wir lassen uns nicht einschüchtern, und unser Protest geht weiter", sagte eine Sprecherin und kündigte einen monatlichen offenen "Stadtteil-Tresen" an.

Gut gestärkt wollen sich die Teilnehmer am Abend noch zu einer Kundgebung an der Veit-Stoß-Anlage treffen – mit Redebeiträgen, Musik und Literatur. Ein angekündigter Feuer-Artist hat unterdessen abgesagt.