da habt ihr sie, die neue Ausgabe des Autonomen Blättchen. Es steht eine Menge drin und sicher ist für Jede_n was Interessantes dabei. Manches ist auch schon im Netz veröffentlicht. Aber vielleicht kann ja durch die neue Zusammenstellung und Sammlung von Texten ein neuer Horizont eröffnet werden. Probiert es aus. Dazu müsst ihr nur von vorne bis hinten alles gewissenhaft durchlesen – und flugs verknüpfen sich Synapsen, die vorher nichts voneinander wussten.
Uns hingegen stellen sich gerade ein paar ernste Fragen, die die Zukunft der Zeitung betreffen. Eine kennt ihr bereits: Woher soll das Geld kommen, dass wir zu Erstellung der Zeitung benötigen? Schon lange verzichten wir auf Champagner und anstatt Sahnetorten verzehren wir Zwieback. Jede Ausgabe kann die letzte sein, weil wir trotz einiger Anstrengung nie wissen, ob das Geld reicht. Der Aufruf zu regelmäßigen Spenden blieb erfolglos. Danke trotzdem für die eingegangenen! Ohne diese, wäre diese Ausgabe nicht möglich gewesen.
Aber auch inhaltlich ist nicht alles zuckerschlecken. In Frankfurt findet ein Ereignis statt, dass große Teile der radikalen Linken seit Monaten beschäftigt. Schreibt uns dazu jemand einen Artikel oder schickt anderer Leute Einschätzungen? Nein. Nichts. Alles im Netz. Zeigt das, dass eine papierne Zeitung nicht mehr als angemessenes Medium für aktuelle Kämpfe gesehen wird?
Ist der Versuch einen Überblick aus dem Internet zusammenzustellen interessant oder langweilig?
Auf der anderen Seite bekommen wir so viele Texte und so viel positive Rückmeldungen, wie noch nie. Das tut gut. Oft aber auch nur Texte die schon woanders veröffentlicht wurden. Es ist schon seltsam: einerseits kriegen wir nichts zu einem brandaktuellen Ereignis, andererseits viele Zusendungen von schon anderswo veröffentlichten, teils älteren Texten, die gar nicht alle rein passen (und für uns auch nicht immer interessant sind.) Unter welchen Bedingungen würdest DU was schreiben? Oder deine Gruppe? Exklusiv fürs Blättchen?
Teile des Redaktionskollektiv zweifeln am Sinn des Projektes. Es stehen Wochen der Diskussion bevor. Schön wäre es, wenn uns dazu Meinungen, Kritik, Anregungen und Lob erreichen würden. Wir wissen, dass es noch andere autonome und anarchistische Publikationen gibt (deren politische Ausrichtung eine etwas andere ist). Stellen diese eine ausreichende Alternative dar? Braucht ihr überhaupt noch Zeitungen auf Papier oder findet ihr die Kommentarspalte bei linksunten reicht aus um Diskussionen zu führen? Will irgendwer eine gestaltete Ausgabe, die nur im Netz erscheint? [Wir nicht.] Welche Qualität hat das AB? Was sollte sich ändern? Braucht es eine andere Zeitung, andere Themen, andere Diskussionen? Oder einfach: „Weiter so! Ihr macht eine super Arbeit!?“ Dann schickt Geld!
Und mischt euch ein!
Sonst kann es sein, dass es uns als Kollektiv nach dem Sommer nicht mehr gibt – und kein Autonomes Blättchen. Nur eins ist klar: Aufgeben gildet nich. Wir sind gespannt.
eure Redaktion.
http://autonomesblaettchen.noblogs.org
Inhalt:
EZB-Eröffnung in Frankfurt / Blockupy:
04: – Doku: ein angriff auf den rechtsstaat
– Doku: Brandanschlag gegen Strom- und Kommunikationsleitungen
– Doku: Feuer der Arbeitsagentur
05: – EZB-Eröffnung – eine Auswertung
07: – Statement Klima- und Umweltbewegungen
– Klarstellung der Ereignisse am Kolpingwerk
08: – Doku: Büro der ABS-Immobilien angegriffen
11: – Doku: Aktionen gegen Rüstungskonzerne
– Statement „Schule goes Blockupy“
13: – Eine erste Bilanz der Repression
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14: Warum eine Internationale? Einladung Guccio
15: Interview „Unsichtbares Komitee“
Textsammlung zu Infrastruktur:
18: – “Since the Bristol Riots”
19: – Schlag zu wo es weh tut
20: – Lasst uns über Angriff reden
21: – Durchgebrannt
– Time to disconnect
25: – Gemeinsam Leben ist stärker als die Metropole
28: – Stromausfall = Randale + Plünderung
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29: Besetzung der sudanesischen Botschaft
30: Doku: Leipzig – Ausländerbehörde entglast
31: Doku: Essen: 2 Autos des Ausländeramtes abgefackelt
Ein Ende der Hinrichtungen im Iran!
Griechenland:
32: – Nikos Maziotis Beendigung Hungerstreik
33: – Botschaft Netzwerk inhaftierter Kämpfer
34: – Hungerstreik nach 48 Tagen beendet
– anarchistische Bestrebungen gegen Syriza
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36: Brüssel: Der Kampf gegen den Bau eines Maxi-Gefängnisses
38: Hau ab Mensch!
39: Mord an Özgecan Aslan
40: NSU: Die Blutspur der Nicht-Aufklärer in Baden-Württemberg
42: Gegen jeden Krieg und Militarismus, gegen jede Autorität!
45: Sparkasse kündigt Spendenkonto für Rojava
46: Repression nach Besetzung – Breite Straße HH
47: Jugend und Internationalismus
51: Militanz statt Happenig – Legida und (k)ein Ende in Sicht
53: Veröffentlichung im Fall von Toni W.
55: Sozialpartnerschaft aufkündigen!
Revolten in den USA
56: – Karren, Knarren, Autonomie – zu den Feinheiten der Revolte in Ferguson
62: – Letzte Nacht in Baltimore
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