#Hambi Blockaden, Festnahmen

zweite Gleisblockade

Wieder! Und wieder! Und wieder! Hambachbahn blockiert
Seit heute morgen, Dienstag, 4 Uhr, blockieren wir erneut, mittels eines Tripods (mehrere Meter hohes Dreibein, auf dem ein_e Aktivist_in sitzt), die Gleise der Hambachbahn. Nach der Baggerbesetzung im Tagebau Inden vor wenigen Wochen ist dies bereits die zweite Aktion innerhalb kürzester Zeit, die Teile von RWEs Braunkohlemaschinerie zum erliegen bringt. Über unsere Motivationen haben wir schon viel geschrieben, auch wenn wir dies für Erstleser_innen unten nochmals wiederholen werden, vielmehr soll hier eine andere Botschaft deutlich werden:

 

Wir werden nicht aufhören, bis der millionenfache Tod durch die Braunkohle gestoppt ist! Wir werden wieder, wieder und wieder Steine, Sand und Drahtseile in RWEs tödliches Getriebe werfen. Solange der Wahnsinn weitergeht, werden wir immer wiederkommen, um durch unsere Körper und unsere Kraft die Leben zu schützen, die der fossile Kapitalismus zerstört!

In letzter Zeit hat RWE versucht, die Aktivitäten der radikalen Umweltschutzbewegung im Rheinland auf juristischen Wege auszubremsen: Durch Unterlassungserklärungen, die Gerichte gegen einzelne Aktive durchgesetzt haben, schafft RWE sozusagen eigenmächtig einen erhöhten Strafrahmen für unsere Aktionen, der enorm hohe Geldstrafen, und, falls diese nicht bezahlt werden können, Gefängnisstrafen umfasst. Der "milde" Rechtsstaat, dem konservative Kräfte immer wieder vorwerfen, gegen uns nicht stark genug vorzugehen, zeigt damit gegen diejenigen seine Zähne, die im Kohlewiderstand als "Wiederholungstäter" auffallen.
Wir sagen: Der Braunkohleabbau muss auf jeden Fall gestoppt werden! Und wenn RWE es unmöglich macht, dies mit vergleichsweise niedrigschwelligen Aktionen wie Blockaden zu erreichen, braucht sich der Konzern nicht wundern, wenn das Eskalationslevel steigt.

RWEs Braunkohleabbau produziert Elend und Tod - sowohl im Rheinland als auch weltweit.
Lokal wird das einzigartige Ökosystem des Hambacher Forsts durch den Tagebau Hambach zerstört, Dörfer werden zwangsumgesiedelt, gehobene Feinstaubwerte sorgen Europaweit für Atemwegserkrankungen, und eine ganze Region befindet sich im wirtschaftlichen Würgegriff eines Energiekonzerns. Das wird Folgen haben, egal ob im Zuge eines sofortigen Braunkohleausstiegs oder dann, wenn die Braunkohle ganz einfach zu Neige geht. Die für diese Situation verantwortlichen müssen dafür sorgen, dass den ehemaligen RWE-Arbeiter_innen materiall abgesichert werden!
Global heizt das rheinische Braunkohlerevier, das Europas größte CO2-Quelle ist, die Klimaerwärmung weiter an. Als Folge spielt das Wetter in weiten Teilen der Welt verrückt. Überschwemmungen, Dürren, Wirbelstürme und andere Naturkatastrophen nehmen zu. Seuchen breiten sich durch die gestiegenen Temperaturen stärker aus, die Weltgesundheitsorganisation WHO schätzt schon heute (!), dass allein dieser Effekt jährlich etwa 100.000 Menschen das Leben kostet. Eine ständige Arbeitsgruppe der UN, in der schon seit Jahrzehnten Wissenschaftler_innen aus der ganzen Welt arbeiten, rechnet bei einer Erderwärmung um 4°Celsius (die bei einem "Weiter so" höchstwahrscheinlich noch dieses Jahrhundert erreicht werden würde) mit einem "erheblichen Aussterben" von Tier- und Pflanzenarten weltweit. Erheblich wird in einer Fußnote als mehr als 40% definiert.

Wir glauben, dass angesichts dieser Aussichten radikale Mittel gerechtfertigt sind, um das alles abzuwenden. Staat und Unternehmen werden es nicht (rechtzeitig) tun - Umweltschutzmaßnahmen widersprechen dem Profitinteresse, nachdem die kapitalistische Gesellschaft ausgerichtet ist. Das momentane Wirtschaftssystem ist auf Wachstum ausgerichtet, und es wird weiter wachsen, auch wenn dabei der Planet zu Grunde geht. Wir werden den Braunkohleausstieg selbst in die Hand nehmen müssen!

Kommt alle zur Ende-Gelände-Aktion, einer Massenaktion zivilen Ungehorsams, die vom 14.-16. August im Rheinland stattfindet!
Gegen das kapitalistische Dreckssystem in all seinen Ausläufern!
Hambacher Forst bleibt!

 

Und wenn sie dann mit den Bullen
im Wald aufmarschiern
bleibt uns nichts anders übrig, als sie zu blockier'n
ihre Karren vollzuschmier'n
die Maschinen sabotier'n,
ihr Kriegt uns hier nicht weg!
Ihr kriegt uns hier nicht weg! 

- Lied aus dem Kohlewiderstand

 


 

Pressemitteilung erste Blockade

Seit Dienstagmorgen, 4 Uhr, blockieren Aktivist_innen der Anti-Kohle-Bewegung die Gleise der Hambachbahn, die Braunkohle aus dem Tagebau Hambach zu den Kraftwerken transportiert. Hierfür nutzen sie einen sogenannten Tripod, eine Konstruktion aus 3 Holzbalken, auf der oben, in mehreren Metern Höhe, ein_e Aktivist_in sitzt, um so eine Räumung zu erschweren. Mit ihren eigenen Körpern sorgen die Aktivist_innen so dafür, dass das Herzstück von RWEs Braunkohleförderung im Rheinland stillsteht. Damit leisten sie direkt Widerstand gegen die Zerstörung des Weltklimas und das Abholzen des jahrtausendealten Hambacher Forsts. "Solange der Wahnsinn weitergeht, werden wir immer wiederkommen, um durch unsere Körper und unsere Kraft die Leben zu schützen, die der fossile Kapitalismus zerstört!" heißt es in der Aktionserklärung.

Bereits einige Wochen zuvor hatte eine Aktionsgruppe einen Kohlebagger im Tagebau Inden besetzt und ihn so für 12 Stunden gestoppt. Die Anti-Kohle-Bewegung erhöht damit schon zu Beginn des Jahres, das für die Rettung des Weltklimas entscheidend sein könnte, den Druck auf RWE. Im Sommer (14.-16. August) wollen Klimaschutzgruppen aus verschiedensten Spektren gemeinsam mit einer Massenaktion zivilen Ungehorsams den Braunkohleabbau im Rheinland blockieren. Im Herbst dann findet in Paris erneut ein entscheidender Klimagipfel statt. Auch diesmal ist nicht mit einem in irgendeiner Art zufriedenstellenden Ergebnis zu rechnen, deshalb hat sich breiter Protest angekündigt.

Schon seit Jahren leisten Anti-Kohle-Aktivist_innen im Rheinland Widerstand gegen RWEs Braunkohlepläne, in dem sie Blockaden, Besetzungen und Sabotageaktionen durchführen. Seit 2012 existiert die Waldbesetzung im Hambacher Forst, die den uralten Wald direkt gegen die Abholzung für den Tagebau Hambach schützen soll, und auf der sich Aktivist_innen, sowohl lokale als auch solche von weither, treffen und gemeinsam aktiv werden.

 


 

UPDATE: Und wieder...

Kurz vor beändigung der Tripodblockade ketten sich Aktivist_innen erneut an Gleise der Hambachbahn

Nachdem wir bereits heute Nacht eine Tripodblockade auf der Hambachbahn errichtet haben, hat eine zweite Aktionsgruppe direkt im Anschluss die Wiederaufnahme des Betriebs der Kohlebahn verhindert. Während die Räumung der ersten Blockade nahe dem Kohlebunker noch lief, ketteten sich Menschen nahe der Ortschaft Buir an die Gleise.
Unsere Blockaden werden von der Polizei in immer kürzerer Zeit geräumt - daraus lernen wir. Und wenn wir die Braunkohlekraftwerke mit unzähligen Folgeblockaden niederblockieren müssen, dann muss das eben so sein. Wir sorgen dafür, dass der Wahnsinn aufhört!

 


 

Pressemitteilung zweite Blockade

Die Hambachbahn, die Braunkohle aus dem Tagebau Hambach in die Kraftwerke transportiert, wurde gegen 10 Uhr erneut von einer Gruppe Aktivist_innen blockiert. Dies geschah zu einem Zeitpunkt, an dem der Betrieb bereits durch eine vorhergehende Blockade seit 5 Stunden stillag. Als diese kurz vor der Räumung durch die Polizei stand, startete eine zweite Aktionsgruppe etwa 2 km weiter, nahe der Ortschaft Buir. Dadurch wurde die Wiederaufnahme des Zugverkehrs verhindert. In einer aktualisierten Aktionserklärung, die auf der Website der Waldbesetzung im Hambacher Forst veröffentlicht wurde, heißt es: "Unsere Blockaden werden von der Polizei in immer kürzerer Zeit geräumt - daraus lernen wir. Und wenn wir die Braunkohlekraftwerke mit unzähligen Folgeblockaden niederblockieren müssen, dann muss das eben so sein. Wir sorgen dafür, dass der Wahnsinn aufhört!"

Bereits einige Wochen zuvor hatte eine Aktionsgruppe einen Kohlebagger im Tagebau Inden besetzt und ihn so für 12 Stunden gestoppt. Die Anti-Kohle-Bewegung erhöht damit schon zu Beginn des Jahres, das für die Rettung des Weltklimas entscheidend sein könnte, den Druck auf RWE. Im Sommer (14.-16. August) wollen Klimaschutzgruppen aus verschiedensten Spektren gemeinsam mit einer Massenaktion zivilen Ungehorsams den Braunkohleabbau im Rheinland blockieren. Im Herbst dann findet in Paris erneut ein entscheidender Klimagipfel statt. Auch diesmal ist nicht mit einem in irgendeiner Art zufriedenstellenden Ergebnis zu rechnen, deshalb hat sich breiter Protest angekündigt.

Schon seit Jahren leisten Anti-Kohle-Aktivist_innen im Rheinland Widerstand gegen RWEs Braunkohlepläne, in dem sie Blockaden, Besetzungen und Sabotageaktionen durchführen. Seit 2012 existiert die Waldbesetzung im Hambacher Forst, die den uralten Wald direkt gegen die Abholzung für den Tagebau Hambach schützen soll, und auf der sich Aktivist_innen, sowohl lokale als auch solche von weither, treffen und gemeinsam aktiv werden.

 

-Weiter Informationen unter: http://hambacherforst.blogsport.de

 



Ticker

 

11:58 Uhr die Polizei hat ein Groß aufgebot vor der Polizeiwache gestellt, die erste Person von der ersten Blockade ist draußen sowie die zwei Unterstützer_innen

11:42 Uhr die zweite Gleisblockade steht noch, der Presse wird der Kontakt zur Blockade verwehrt

11:40 Uhr soeben wurden 2 Personen von der Polizei vor der Wache festgenommen

11:20 Uhr Vor der Polizeiwache in Düren treffen die ersten Unterstützer_innen ein, an den Eingängen und um das Gebäude stehen mehrere Polizist_innen, passt auf ein ander auf , kommt zur Polizeiwache

11:00 Uhr Der Kontakt zur zweiten Gleisblockade ist abgebrochen, TV & Presse ist Vorort

10:25 Uhr 30 Polizisten erreichen die Lock-On-Blockade und probieren das Pressehandy zu klauen.

10:20 Uhr Kontakt zur ersten Gleisblockade ist abgebrochen. Es ist davon auszugehen, dass der Tripod geräumt ist.

10:00 Uhr Und es geht weiter!!
Eine weitere Aktionsgruppe hat sich ein Stück weiter nahe Buir an die Gleise fest gekettet.

Unsere Blockaden werden von der Polizei in immer kürzerer Zeit geräumt – daraus lernen wir. Und wenn wir die Braunkohlekraftwerke mit unzähligen Folgeblockaden niederblockieren müssen, dann muss das eben so sein. Wir sorgen dafür, dass der Wahnsinn aufhört!

9:50 Uhr Die Poliziei riskiert gerade das Leben der Person auf dem Tripod mit einer gefährlichen Räumungsmethode. Dies müssen sie sofort unterlassen. Die anderen 5 Aktivist_innen wurden soeben von den Gleisen geräumt und abgeführt.

9:30 Uhr ca. 30 Polizisten umstellen die Blockade

9:00 Uhr alles „ruhig“ auf den Gleisen, es werden derzeit keine Anstrengungen unternommen um die Blockade zu räumen

7:30 Uhr ca 8 weitere Polizeifahrzeuge treffen ein

7:00 Uhr So langsam geht die Sonne auf, Wachschutz bleibt auf Abstand, einige Polizist_innen stehen bei der Blockade

6:30 Uhr Polizei taucht mit weiterem Wachschutz auf. Eine Person sitzt auf dem Tripod (Dreibein) und weitere auf den Gleisen um den Tripod herum

6:00 Uhr soeben ist der RWE Wachschutz mit Hunden und Flutscheinwerfern eingetroffen

5:30 Uhr mehrer Menschen befinden sich auf den Gleisen der Kohlebahn Hambach. Der Blockadepunkt liegt zwischen Kohlebunker und dem Ort Buir.