Berlin: Brandanschlag auf Bundeswehrauto

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Das Motto "Es gibt zuviele Bundeswehrfahrzeuge" erfreut sich nach wie vor großer Beliebtheit. In den frühen Morgenstunden des 27. Novembers wurde in Berlin ein Bundeswehr-PKW angezündet.

Antimilitarist_innen waren wieder aktiv. Dieses Mal im Berliner Ortsteil Alt-Hohenschönhausen. In der Nacht zu Freitag, gegen 1 Uhr, ging ein dort parkender BMW der Bundeswehr in Flammen auf. Das Fahrzeug war als Dienstwagen der Bundeswehr erkennbar. Anwohner_innen in der Neustrelitzer Straße hörten einen Knall und wurden dann auf das brennende Fahrzeug aufmerksam. Einsatzkräfte der Feuerwehr löschten das Feuer am hinteren Reifen, wo sie einen Brandsatz bzw. Grillanzünder als Brandverursacher vermuteten. Da die Statik des Fahrzeugs im Eimer ist, wurde ein Totalschaden festgestellt. Das Bundeswehr-Fahrzeug wird in der Schrottpresse landen.

Bereits am 13. November und am 10. September wurde jeweils ein Bundeswehrbus in Berlin-Mitte angezündet (http://de.indymedia.org/2009/11/265928.shtml und http://de.indymedia.org/2009/09/260578.shtml). In diesem Jahr gab es damit schon mindestens neun Brandanschläge auf Bundeswehrfahrzeuge. Neben vier Berliner Abrüstungsaktionen sind weitere bekannt aus München, Ulm, Heilbronn, Burg bei Magdeburg und Dresden. Nach einer Focus-Meldung vom Juli 2009 soll es in Bremen einen weiteren gegeben haben. Der Gesamtschaden geht in die Millionen. Im Februar 2009 war ein Anschlag auf ein Bundeswehrdepot in Karlsruhe gescheitert, die militanten Antimilitarist/innen konnten entkommen. Außerdem gab es in diesem Jahr unzählige Anschläge auf Fahrzeuge des Kriegslogistikers Deutsche Post/DHL. Der Konzern zog kürzlich seine Bewerbung um einen milliardenschweren Logistikauftrag der Bundeswehr zurück (http://de.indymedia.org/2009/11/267267.shtml).

Antimilitarismus ist und bleibt aktuell: Am Freitag waren die Lügen und Vertuschungen der Bundesregierung im Zusammenhang mit dem von einem deutschen Oberst angeordneten Angriff auf zwei Tanklastzüge in Afghanistan im September in den Schlagzeilen. Bei dem Massaker kam es zu einer dreistelligen Zahl von Todesopfern, darunter viele Zivilist_innen. Gegen den verantwortlichen deutschen Oberst Georg Klein ermittelt derzeit die Bundesanwaltschaft.